Monstermäßig viel Zucker

Grit Gernhardt über dreiste Werbelügen

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Zucker, Blubber und Knister - das sind die Hauptzutaten einiger der gruseligsten Joghurtkreationen aus dem Hause Ehrmann. Weder »Monster Backe Knister Zungenfärber Monster-Cola« noch »Monster Backe Blubber-Brause Zitrone« klingt für das aufgeklärte Verbraucherohr wie eine gesunde Kindermahlzeit. Zu Recht: Acht Würfel Zucker stecken umgerechnet in jedem 135-Gramm-Becher. Da muss man schon froh sein, wenn der ebenfalls speziell für Kinder beworbene und verkaufte Fruchtquark der Firma einfach nur »Monster Backe Fruchtquark« heißt, was allerdings nichts daran ändert, dass auch er viel Zucker enthält.

»So wichtig wie das tägliche Glas Milch!« ist der Quark jedenfalls derzeit nicht mehr. Zumindest lässt die Firma diesen Satz nicht mehr auf die Becher und Quetschbeutel drucken, weil nicht geklärt ist, ob er EU-Auflagen verletzt. Den seit 2010 schwelenden Streit Ehrmann vs. Deutsche Wettbewerbszentrale konnte am Donnerstag auch der Europäische Gerichtshof nicht endgültig entscheiden. Klar scheint jedoch, dass Ehrmann diese gesundheitsbezogene Angabe bisher nicht belegt hat, das jedoch laut EU-Recht tun müsste. Es dürfte der Firma aber auch in Zukunft monstermäßig schwerfallen, eine positive Gesundheitswirkung des zuckersüßen Farbstoffquarks zu beweisen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.