»Wir können noch einen Gang höher schalten«

Verteidiger Philipp Lahm im ND-Interview

  • Lesedauer: 2 Min.
ND: Ein Veilchen ziert seit dem Viertelfinalspiel gegen Argentinien Ihr Gesicht. Waren Sie auch in die Tumulte verwickelt?
Lahm: Nein, nein. Ich habe nur bei einem normalen Zweikampf einen Ellenbogen abbekommen. Das ist nichts Dramatisches.

Haben Sie zu jedem Zeitpunkt der spannenden Begegnung gegen Argentinien an ein Weiterkommen geglaubt?
Ja. Natürlich wurde im Vorfeld viel darüber geredet, wie die Mannschaft auf einen Rückstand reagieren würden. Das Argentinien-Spiel hat bewiesen: Wir können noch einen Gang höher schalten. Deshalb hatten wir vielleicht das glücklichere Ende für uns.

Was bedeutet dieser Erfolg und damit der Halbfinaleinzug?
Dass wir nach fast sechs Jahren wieder einen so genannten Großen geschlagen haben und im Halbfinale stehen - das hat uns vorher kaum einer zugetraut. Das ist nun umso schöner - und ich denke, auch noch nicht das Ende.

Jens Lehmann avancierte mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Held des Tages.
Das war mir klar, als es zum Elfmeterschießen kam. Er ist ein Torhüter, der mit voller Überzeugung in eine Ecke springt. Deswegen hat er zwei Elfmeter herausgeholt.

Ersatztorhüter Oliver Kahn hat Jens Lehmann kurz vor dem Elfmeterschießen viel Glück gewünscht. Wie bewerten Sie diese Szene?
Das zeigt, wie eng die Mannschaft zusammengerückt ist. Diese Euphorie überträgt sich auch auf die Zuschauer.

Was ist im Halbfinale gegen Italien am Dienstag in Dortmund drin?
Alles. Mit unserem Weiterkommen haben wir auch viele Kritiker überzeugt. Wir wissen nun, dass wir auch mal über 120 Minuten gehen können. Aber natürlich entscheidet in einem solchen WM-Klassiker gegen Italien auch die Tagesform.

Sie wirken so abgeklärt. Haben Sie die Freude über das bisherige WM-Abschneiden schon richtig herausgelassen?
Natürlich, in der Kabine. Wir haben schon ein bisschen gefeiert.

Gab es ein Gläschen Sekt?
Nein, nach dem Dienstag-Spiel geht es ja weiter. Noch haben wir nicht alle Ziele erreicht.

Interview: Matthias Koch
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