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»Wir wollen uns von Fans vernünftig verabschieden«

ND-Gespräch mit Christoph Metzelder

  • Lesedauer: 2 Min.
Vor vier Jahren erreichte Christoph Metzelder von Borussia Dortmund das WM-Endspiel in Japan und Südkorea. Damals wurde gegen Brasilien mit 0:2 verloren. Diesmal war für den 25-jährigen Verteidiger im Halbfinale gegen Italien Schluss.
ND: Sie hatten im Vorfeld des Halbfinals gegen Italien auf ein unvergessliches Spiel in Dortmund gesetzt. Warum hat es am Ende doch nicht zum Finaleinzug gereicht?
Metzelder: Das ist schwer zu analysieren. Schließlich ist die Niederlage erst in der 119. Minute zustandegekommen. Ich denke, dass wir der italienischen Mannschaft einen großen Kampf geliefert und phasenweise sehr gut mitgehalten haben. Es waren nur Nuancen, die den Unterschied zwischen beiden Teams ausmachten.

Deutschland besitzt seit Jahrzehnten sichere Elfmeterschützen. Hatten Sie auf eine Entscheidung vom Elfmeterpunkt gehofft?
Das wäre aus meiner Sicht die logische Konsequenz einer ausgeglichenen Partie gewesen. Ich glaube, dass auch die Italiener nicht mehr von einer anderen Entscheidung ausgegangen sind. Für uns war die Lage nicht einfach, denn wir mussten innerhalb von vier Tagen gleich zwei Mal über 120 Minuten Spielzeit gehen.

Sind Sie trotzdem stolz auf die Leistung, die die deutsche Elf bei dieser Heim-WM gezeigt hat?
Noch nicht so richtig. Aber wenn einige Wochen ins Land gegangen sind, wird sich die Freude über unser Abschneiden sicher einstellen. Wir sind ja nicht an irgendwem gescheitert. Ich schätze Italien noch einen Tick stärker ein als Argentinien.

Ist das Spiel um Platz drei am Sonnabend in Stuttgart ein Spiel um die »goldene Ananas«?
Nein, auf keinen Fall. Im Übrigen hört es sich besser an, WM-Dritter zu werden als WM-Vierter. Außerdem: Wir wollen uns von den Fans vernünftig verabschieden. Ich denke, das sind wir ihnen schuldig. Sie haben uns toll unterstützt. Es wird interessant sein, wie wir ohne die Vision, Weltmeister werden zu wollen, so ein Spiel angehen und möglicherweise auch gewinnen.

Denken Sie jetzt schon an die WM 2010 in Südafrika?
Diese WM ist ganz weit weg. Erst mal steht die Qualifikation für die Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich an. Die wird schwer genug.

Interview: Matthias Koch
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