Klarer Rechtsverstoß

UNO und Iran kritisieren Todesurteile in Ägypten

  • Lesedauer: 1 Min.

Genf/Teheran. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay hat sich empört über die Todesurteile für 683 Personen in Ägypten geäußert. Es sei skandalös, dass das Gericht in Minia zum zweiten Mal in zwei Monaten nach oberflächlichen Verhandlungen die Todesstrafe gegen große Gruppen von Angeklagten verhänge, teilte sie am Dienstag in Genf mit. Dieses Vorgehen verstoße ganz klar gegen internationale Menschenrechte. Pillay kritisierte, das Schicksal Hunderter Menschen hänge offensichtlich von einem Justizsystem ab, das internationales Recht auf einen fairen Prozess zunehmend mit Füßen trete. Im größten Massenprozess der Geschichte Ägyptens waren am Montag auch 37 Todesurteile, die vor einem Monat gesprochen wurden, bestätigt worden.

Kritik kam auch aus Iran. »Die Todesurteile sind ein krasser Widerspruch zu den erklärten Zielen der ägyptischen Revolution«, sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afcham am Dienstag in der Hauptstadt Teheran.

Ägyptens Muslimbrüder haben in einer Erklärung in der Nacht zum Dienstag zu einer neuen »Revolution« in Ägypten aufgerufen. dpa/nd

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