Was Frauen alles wissen

Sollten Sie sich gewundert haben, warum es bei den Fanfesten bis her so friedlich zuging - die Sportsoziologen wissens schon: wegen der Frauen natürlich. Sie machen die Hälfte der Fanmeilen-Gäste aus und tun mit ihrer Anwesenheit Wunder. In Momenten, in denen der gemeine Fan sonst den Bierbecher abgestellt und die Ärmel hochgekrempelt hätte, habe er sich nun wegen des Beiseins seiner Liebsten »ohne Gesichtsverlust« zurückziehen können - zur Freundin, der er vorhin noch mit Fingerfarbe »Ballack« auf den freigelegten Bauch gemalt hatte. Jaja, is jut, Schatzi, ey sorry Kumpels, ick kann nich! Wo Frauen sind, herrscht Frieden. Meistens. Nur neulich in der Hamburger S-Bahn stritten sich zwei ältere Damen ernsthaft. Die eine: Der kleine Odonkor, der läuft 100 m in 10,8 s! !n Töppen! - Nee, in Spikes, meinte die andere. - Doch, in Töppen, stand doch in der »Bild«. Es ging hin und her. Ich wollte schon erzählen, dass das im Fußball am Ende nicht so viel bedeute. Dass Maradonas berühmtes 50-m-Solo 1986 sogar 22 s gedauert hat. Doch dann schwieg ich und dachte an meine Frau, die mich neulich ernsthaft nach der Bedeutung von 4-4-2 gefragt hatte. Meine wunderbare Frau! Einen Elternabend im Kindergarten hatte sie auch geschwänzt, weil sie Brasilien sehen wollte. Ich liebe sie! Nur in einem ist sie zu pragmatisch: Die WM hätte in den USA sein müssen, findet sie. Weil ich mir neulich im Nürnberger Stadion an einem McDonalds-Burger den Gaumen übel verbrannt habe. In USA, da wären wir jetzt Millionäre, meint sie, wegen der Entschädigung. In den USA, diese WM! Noch wissen die Frauen längst nicht alles über Fußball.
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