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Neues Angebot für P+S-Werft

Interessenten aus Lettland fehlt Finanzierungsnachweis

  • Lesedauer: 2 Min.

Stralsund. Kurz vor Abschluss der Verhandlungen über den Verkauf der P+S-Werft an Nordic Yards ist ein neuer Interessent aus Lettland für den insolventen Schiffbaubetrieb in Stralsund bekannt geworden. Der Interessent habe ein Angebot vorgelegt, aber keinen Finanzierungsnachweis erbracht, sagte ein Sprecher der Insolvenzverwaltung am Mittwoch. Nach Angaben des NDR will der Bieter 12,5 Millionen Euro zahlen und bis Ende des Jahres 260 Arbeitsplätze garantieren - mehr als Nordic Yards.

Unterdessen laufen die Vertragsverhandlungen mit Nordic weiter. Eine Unterzeichnung des Vertrages wird noch im Mai erwartet. »Es gibt keinen Anlass zur Befürchtung, dass die Verhandlungen gefährdet sein könnten«, sagte Nordic-Sprecher Stefan Sprunk. Die Verhandlungen seien »sehr weit fortgeschritten«, die Gespräche mit der Insolvenzverwaltung sehr kooperativ. Auch das Wirtschaftsministerium reagierte zurückhaltend auf die Offerte. »Nicht jeder Interessent hat ein tragfähiges Konzept mit Finanzierungsnachweisen«, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Im April hatte sich die Landesregierung für einen Verkauf der Werft an Nordic ausgesprochen. »Wir sind an belastbaren Fakten interessiert, und daran hat sich nichts geändert«, sagte der Ministeriumssprecher.

Linksfraktionschef Helmut Holter forderte die Landesregierung auf, den Landtag über den aktuellen Stand der Verkaufsverhandlungen zu informieren. Er beantragte eine Sondersitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses.

Nordic will die Werft zum 1. Juni 2014 übernehmen und dort vor allem Offshore-Plattformen bauen. Bereits zum 1. Mai hatte Nordic 48 P+S-Mitarbeiter übernommen. Bis Jahresende will Nordic 250 Mitarbeiter, bis 2017 rund 500 Schiffbauer beschäftigen. Der Kaufpreis beläuft sich auf fünf Millionen Euro sowie weitere 1,5 Millionen Euro bei einem Gewinnnachweis.

Wie zu vernehmen war, wird das Angebot der Letten als nicht belastbar eingestuft. Der Interessent will demnach die Finanzierung für den Werftenkauf aus der Beleihung von Edelsteinen sichern - soll aber selbst dieses ungewöhnliche Finanzierungsmodell bislang nicht nachgewiesen haben. dpa/nd

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