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Hochmut kommt vor der Wahl

Katja Herzberg über erste Erkenntnisse aus der EU-Parlamentsabstimmung

  • Katja Herzberg
  • Lesedauer: 1 Min.

Geert Wilders fühlte sich so sicher. Der Anführer der niederländischen rechtspopulistischen Partei für die Freiheit war überzeugt davon, gestärkt aus der Europawahl hervorzugehen. Doch die Niederländer sorgten für die erste Überraschung dieses Wahlmarathons und verpassten dem Platinblonden einen Dämpfer. Wilders hat sich – wie viele Demoskopen – verkalkuliert. Seine Wahlschlappe ist vor allem seinen radikalen islam- und ausländerfeindlichen Parolen sowie seinem Hochmut geschuldet.

Das aus den ersten Prognosen ablesbare Votum für die pro-europäischen Parteien in den Niederlanden wird aber wohl eine Ausnahme bei dieser Europawahl bleiben. Dies lässt schon der Blick nach Großbritannien erahnen, wo die Europa-skeptische United Kingdom Independence Party offenbar groß auftrumpft. Deren Vorsitzender Nigel Farage hatte übrigens stets betont, sich nicht der von Wilders angestrebten rechten Fraktion in Straßburg anschließen zu wollen. Auch in Frankreich, Griechenland, Deutschland und weiteren Ländern ist mit einem Erstarken der Europa-feindlichen Kräfte zu rechnen – nach Wilders Schlappe vielleicht sogar noch mehr.

Der Niederländer muss eine persönliche Niederlage hinnehmen. Die nationalistische Ideologie, für die er und viele andere Parteien in Europa stehen, ist aber dieser beängstigend Tage hoch im Kurs.

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