Freier Funk auf freiem Feld?

Sarah Liebigt orakelt zur Zukunft eines freien Berlin

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: 2 Min.

Nun also ist ein dritter Anlauf in sieben Jahren anscheinend ebenfalls an der Kostenfrage gescheitert. Einem Zeitungsbericht zufolge wünscht Berlin sich einen Partner, der sowohl die nötige Infrastruktur (etwa 5000 Funksender wären innerhalb des S-Bahnringes nötig) anbietet, als auch die Kosten für die ersten 30 Minuten Netznutzung übernimmt. - Vor vier Jahren und rund vier Monaten stand an dieser Stelle ebenfalls ein Kommentar zu einem gescheiterten Anlauf, flächendeckend Wlan anzubieten. Im Januar 2010 waren es die Gaslaternen, auf deren Pfählen keine Funkantennen errichtet werden sollten. Die Kostenfrage stellte sich ebenso. Wer des nachts im Schein einer (Strom)Laterne seine E-Mails abfragen will, solle auch dafür zahlen.

Wie das wohl auf dem Tempelhofer Feld aussehen würde? Diesem Protest(aushänge)schild der »Urban Gardener« und Zugereisten, die nicht wissen, dass es außerhalb des S-Bahnringes/der Stadtgrenzen auch grüne Wiesen, ja sogar Wälder und Seen und Flüsse gibt. In dieser teilasphaltierten Steppe, die manche für die letzte Frischluftbastion halten, gibt es keine Laternen. Also auch kein Wlan. Oder?

»Natürlich nicht«, habe ich prompt die Stimme eines imaginären, Gartenschere schwingenden Menschen im Ohr. »Das will ja auch keiner.« Er/Sie macht eine Pause, denkt. Dann, pathetisch, die Faust, äh, die Gartenschere in die Luft gereckt: »Hier bin ich off, hier darf ich’s sein.«

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