Lieber Bananen am Nordpol

Grit Gernhardt fürchtet Schlimmes durch das anstehende Fracking-Gesetz

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Fracking in Deutschland sei ebenso sinnvoll, wie Bananen am Nordpol zu pflanzen - so fasste vor knapp einem Jahr der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes, Thomas Straubhaar, eine Studie zur umstrittenen Fördertechnik zusammen. Viel zu teuer und zu viele Umweltauflagen. Auch die Politik beugte sich zunächst dem Widerstand von Bevölkerung, Umweltverbänden und um die Reinheit des deutschen Bieres fürchtenden Brauern und erließ ein Fracking-Moratorium.

Offenbar haben aber nun die durch die Ukraine-Krise befeuerten Ängste vor Abhängigkeit von Energielieferungen aus anderen Ländern und der Druck großer Konzerne diese Haltung aufgeweicht. Das geplante Gesetz von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) öffnet die Tür für Fracking-Vorhaben einen Spalt weit. Mögliche Nachteile der Technologie für Umwelt, Tier und Mensch könnten mit hineinschlüpfen.

Mal ganz davon abgesehen, dass die Vorräte den hiesigen Gasbedarf laut Umweltbundesamt höchstens für 13 Jahre decken könnten. Danach blieben nur verschmutztes Wasser, die ungeklärte Entsorgungsfrage sowie ganze Landstriche voller Bohrlöcher und verlassener Fördertürme. In Sachen Ästhetik wären dem Bananenstauden am Nordpol auf jeden Fall vorzuziehen.

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