Proteste und Streiks zum WM-Auftakt

Polizei in Sao Paulo setzt Gummigeschosse ein

  • Lesedauer: 2 Min.

Wenige Stunden vor Beginn des Eröffnungsspiels der Fußball-WM in São Paulo ist die Polizei in der 20-Millionen-Metropole mit Blendgranaten und Gummigeschossen gegen WM-Gegner vorgegangen. Dutzende Demonstranten hatten sich an einem U-Bahnhof getroffen und wollten zum Corinthians-Stadion marschieren, wo am Abend die Eröffnungsfeier und das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Brasilien und Kroatien stattfinden sollte.

Die Demonstranten hatten ein Transparent mit der Aufschrift »Wenn wir keine Rechte haben, wird es keine WM geben« ausgerollt. Die Polizei löste die Demo gewaltsam auf. Ein Mann, der sich widersetzte, wurde mit Gummigeschossen beschossen und festgenommen. Ein Demonstrant sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass das Ziel der Demo die Besetzung des Stadions sei. Die Aktivisten wollen den WM-Start verhindern. »Brasilianer lieben den Fußball, aber wir brauchen diese WM nicht. Alle Brasilianer sollten sich erheben.«

Eine Gruppe von etwa 20 Streikenden hat am WM-Eröffnungstag die zentrale Zufahrt zum internationalem Flughafen Rio de Jaineros teilweise blockiert und damit kilometerlange Staus verursacht. Mehrere Passagiere verließen die Taxis und liefen den Weg zum Flughafen Galeão. Einige verpassten dennoch ihre Flüge.Die Polizei stand nur wenige Meter von den Streikposten auf der Straße entfernt.

In den Abfertigungshallen des internationalen Flughafens sowie des innerstädtischen Airports Santos Dumont selbst waren die Auswirkungen des 24-stündigen Bodenpersonalstreiks nur sehr begrenzt zu spüren. Die Gewerkschaft will mit dem Ausstand eine Lohnerhöhung durchsetzen.

In der WM-Stadt Natal im Nordosten Brasiliens streikte am Donnerstag die meisten Busfahrer. Nur 30 Prozent der Busflotte war im Einsatz. Mehr als 500 000 Passagiere waren betroffen. nd/Agenturen

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.