Irakischer Treppenwitz

Olaf Standke über die Irak-Politik der USA

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Als Präsident Bush Irak 2003 völkerrechtswidrig angreifen ließ, rechtfertigte er den Einmarsch mit zwei Lügen: mit der Bedrohung durch irakische Massenvernichtungswaffen und den Kontakten des Saddam-Regimes zum Terrornetzwerk Al Qaida. Da mutet es schon wie ein Treppenwitz der Geschichte an, dass nun auf den Trümmern einer mehr als achtjährigen Besatzung eine islamistische Terroristenarmee gen Bagdad marschiert.

»Wir zerbrachen Irak, dann mühten wir uns eine Weile, es wieder zusammenzusetzen, und jetzt interessiert es uns nicht mehr«, fasste ein Berater von Ex-Außenministerin Clinton einmal die desaströse »Strategie« zusammen. Seit dem Abzug der US-Truppen nach einem Guerillakrieg mit zig Tausenden zivilen Opfern trieb der von Washington installierte schiitische Regierungschef Maliki das Zweistromland mit einer verheerenden anti-sunnitischen Machtpolitik unbehelligt in die Spaltung und bereitete das Feld für die Dschihadistengruppe Islamischer Staat in Irak und Syrien (ISIS). Die USA, die jetzt ihre Unterstützung für seine Regierung erklärten, haben ihm schon dabei geholfen - vor allem durch den Verkauf von Kriegsgerät, das nun reihenweise in die Hände von ISIS fällt. Inzwischen prüft man sogar den Einsatz bewaffneter US-Drohnen, und republikanische Falken wollen ohnehin mehr. Also zurück in die Zukunft?

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.