Sensenmann im Anflug

US-amerikanische Kampfdrohne »Reaper« soll deutschen Bedarf vorerst decken

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) plant laut Medienberichten die Beschaffung von Kampfdrohnen. Dies gehe aus einem Sachstandsbericht des Verteidigungsministeriums hervor. Darin werden Drohneneinsätze demnach sowohl im Rahmen bewaffneter Konflikte als auch in Ausnahmefällen außerhalb nicht ausgeschlossen, zum Beispiel zur Unterstützung eines Evakuierungseinsatzes. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte, von der Leyen werde sich wie angekündigt erst in dieser Woche zu dem Thema äußern. Er wies allerdings auch darauf hin, eine Positionierung der Ministerin in der Frage von Drohnen sei noch nicht erfolgt. An diesem Montag findet zum Thema Drohnen eine Anhörung im Verteidigungsausschuss des Bundestags statt. Möglich ist zudem eine Aktuelle Stunde.

Die Grünen lehnen Kampfdrohnen ab, halten aber Spionagedrohnen »für Aufklärungszwecke« für sinnvoll. LINKE-Verteidigungspolitikerin Christine Buchholz warnte: »Mit dem geplanten Einsatz von Kampfdrohnen manövriert Ursula von der Leyen die Bundeswehr in asymmetrische Kriege hinein.« Wenn der von Medien zitierte Bericht des Ministeriums stimme, dass Drohnen auch außerhalb bewaffneter Konflikte eingesetzt werden sollen, drohe die Bundesregierung den Weg des US-Drohnenkriegs einzuschlagen.

Bei der Berliner Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) hatten deutsche, französische und italienische Rüstungsunternehmer im Mai gemeinsam für eine Drohne mit der Bezeichnung MALE2020 geworben. Diese soll allerdings frühestens im Jahr 2020 zur Verfügung stehen. Die Bundeswehr will ihren unmittelbaren Bedarf nun mit einem ausländischen Modell decken. Favorit hierfür ist offenbar die US-Kampfdrohne »Reaper« (»Sensenmann«). nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.