»Sitzen bleibt fürn Arsch«

Neubau am Millerntor

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: 2 Min.
Mehr als zwei Jahrzehnte wurde diskutiert und gezankt rund ums Millerntor, dem Herzstück des weltberühmten Hamburger Vergnügungsviertels St. Pauli. Doch nun ist der Weg frei für einen Umbau des Stadions. Bereits im Winter dieses Jahres will der FC St. Pauli mit den Bauarbeiten beginnen. Danach lässt sich der Verein viel Zeit; in vier Bauabschnitten soll bis zum Frühjahr 2014 das neue Millerntor entstehen. Um den Neubau anzuschieben, musste St. Pauli-Präsident Corny Littmann zunächst Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gewinnen. Die Freie und Hansestadt wird das Projekt mit 5,5 Mio. Euro unterstützen und damit fast die Hälfte des ersten Bauabschnitts finanzieren. Dem in der Hafenmetropole ähnlich populären HSV waren für seinen Stadionneubau etwa 20 Millionen Euro von der Stadt geschenkt worden. Die Spielstätte des Regionalligisten FC St. Pauli wird bis 2014 nach und nach auf eine Kapazität von 27 000 Zuschauern (derzeit 19 400) ausgebaut. In der ersten Phase soll bis zum Beginn der Spielzeit 2007/08 die kleine Südtribüne modernisiert werden und 2600 zusätzliche Sitzplätze erhalten. Zusammen mit dem Einbau einer Rasenheizung sind dafür zwölf Millionen Euro veranschlagt. Die weiteren Bauabschnitte sollen sich dann durch Mehreinnahmen weitgehend selbst tragen. »Das ist für unsere Fans und Mitglieder ein Tag, den sie lange herbeigesehnt haben«, sagte Littmann. Aber der Kiezklub wäre nicht der FC St. Pauli, wenn die Fans nur jubeln würden. »Business Seats« und »VIP-Logen« sind für die sozial bunt gemischte, stark weibliche Fanszene eher gewöhnungsbedürftig. Der wesentliche Wunsch der Anhänger wird jedoch erfüllt. Auch in Zukunft wird die Mehrzahl der Zuschauer stehen dürfen, »Sitzen ist fürn Arsch«, lautet seit zwei Jahrzehnten die fordernde Devise am Millerntor.
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