Rudys geheime Pläne

Was macht eigentlich Jan Ullrichs Mentor?

  • Lesedauer: 2 Min.
Während in Spanien das unrühmliche Doping-Quintett derzeit vom Untersuchungsrichter vernommen wird und die Anwälte von Basso, Ullrich & Co prüfen, inwieweit ihre Klienten in Zukunft den Beruf des Radrennfahrers ausüben, sich vielleicht sogar an ihren Arbeitsplatz und in ihre Dienstkleidung zurückklagen können, ist es um eine weitere zentrale Figur des Skandals sehr ruhig geworden. Ullrichs Mentor Rudy Pevenage ist zwischen den Hügeln Belgiens abgetaucht. Das wird er jedoch nicht lange aushalten. Zu vermuten ist, dass er bereits über ein Comeback nachsinnt. Bei einem ProTour-Rennstall dürfte er in nächster Zeit nicht unterkommen. Die schlechte Presse, die der Belgier mitbrächte, könnte sich kein Sponsor leisten. Also muss Rudy Ruhelos selbst die Strukturen schaffen. Als sein Schützling 2002 beim Amphetamindoping erwischt und gesperrt wurde, hatte Pevenage schon einmal erst mit dem Modemillionär Dahms und später mit der Radsportmarke Bianchi Geldgeber gefunden, die seinen Jan sorgenfrei hatten aufradeln lassen. Wir empfehlen nun, dass Pevenage neben Ullrich auch gleich Basso, Sevilla, Mancebo, Jaksche, Heras, Botero und Gutierrez für ein Superteam engagiert. Als Multihelfer könnte Giovanni Lombardi verpflichtet werden. Der eisenharte Italiener hat sich, kurz bevor die Tour de France spanischen Boden berührte, mit »Magenproblemen« abgemeldet und so aus der Schusslinie genommen. Auch er ist bei Fuentes aktenkundig. Einen geeigneten Teamarzt hätte Pevenage mit eben jenem Fuentes auch schon. Als Camouflage-Berater sollte man Lance Armstrong einstellen. Der Texaner weiß am besten, wie man oft kontrolliert, aber nicht erwischt wird. Als Sponsoren könnte man sich eine internationale Vereinigung der Rechtsanwälte vorstellen. Die Honorare, die die Herren in den schwarzen Roben kassieren, weil sie Ullrich und Co. zurück in den Radsport prozessieren, könnten so steuersparend angelegt werden. Der Pevenage-Rennstall generierte zudem durch neue Prozesse einen unerschöpflichen Einnahme-Fluss. Ein finanzielles Perpetuum Mobile wäre erfunden. Weitere Mittel könnte ein Blutkonservenanbieter beisteuern. Synergien sind auch hier garantiert. Tom Mustroph
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