Pünktlich für die UEFA

Italien: Heute Urteile im Berufungsprozess

  • Lesedauer: 2 Min.
Am Sonntag endete im Berufungsprozess des italienischen Fußball-Skandals die Anhörung der Angeklagten, und das Sportgericht im Nobelhotel Parco dei Principi in Rom drückt weiter aufs Tempo. Schon heute abend wird wohl der Vorsitzende Richter Piero Sandulli das Urteil verkünden. Damit könnte Verbandspräsident Guido Rossi der UEFA pünktlich am Dienstag die italienische Starterliste für die internationalen Wettbewerbe einreichen. Doch auch bei einem schnellen Urteilsspruch droht ein wochenlanges juristisches Tauziehen, denn die Klubs wollen zur Not auch auf zivilem Weg vor dem Verwaltungsgericht in Rom gegen das Urteil klagen. In diesem Fall wäre eine Verschiebung des für den 27. August geplanten Saisonstarts um mehrere Wochen nicht mehr zu verhindern. Es gilt als sicher, dass das Berufungsgericht die Urteile gegen Rekordmeister Juventus Turin, Lazio Rom und AC Florenz im Grundsatz bestätigt und damit der Zwangsabstieg des Trios in die Serie B besiegelt wäre. Wie diese drei Klubs darf aber auch der AC Mailand, der in der kommenden Saison weiter in der Serie A, aber nicht in der Champions League spielen darf, im Hinblick auf die verhängten Strafpunkte auf Milde hoffen. Staatsanwalt Stefano Palazzi forderte erneut die strengen Strafen, die er beantragt hatte und die die erste Instanz dann leicht abschwächte. Für Juventus hatte Palazzi beispielsweise eine Zwangsversetzung in die dritte Liga gefordert. Die Rechtsanwälte des zurückgetretenen Turiner Sportdirektors Luciano Moggi drängten auf den Freispruch ihres Mandaten, der zu einer fünfjährigen Berufssperre im italienischen Fußball verurteilt worden war. Moggi sei von den Medien verteufelt worden, es stimme nicht, dass er der Drahtzieher des Manipulationsskandals sei. Eine Verschwörungstheorie entwarf Schiedsrichter Massimo De Santis, der wegen der Verwicklung in den Skandal nicht bei der WM in Deutschland pfeifen durfte. »Ich bin als Monster bezeichnet worden, und nach alle dem können sie nicht mehr zugeben, dass ich unschuldig bin.« sid/ND
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