Reich wie Warren Buffett wird man nicht
Indexfonds und Kleinsparer
Warren Buffett ist einer der reichsten Männer Amerikas und der wohl berühmteste Investor der Welt. Er hält nicht viel von Analysten, Marktstrategen und anderen professionellen Marktbeobachtern an der Wall Street. »Weil es so viel Geschwätz über Märkte, die Konjunktur und so weiter gibt, glauben manche Anleger, es sei wichtig, auf Experten zu hören - und schlimmer noch, aufgrund von deren Kommentaren zu handeln«, schreibt Buffett an die Aktionäre seiner Anlagegesellschaft Berkshire Hathaway. Er gab Ratschläge für Privatanleger: Hören Sie nicht auf Experten. Außer auf ihn: Der Geldanleger empfiehlt Indexfonds.
Sparern und kleinen Privatanlegern mangelt es zumeist an Expertise, Wissen und Zeit, um mögliche Chancen von Unternehmen richtig einschätzen zu können. Laut Buffett ist das kein wirklicher Nachteil: Auf lange Sicht hätten sich (amerikanische) Großunternehmen wunderbar entwickelt und würden das auch weiter tun, schreibt er. Gleiches ließe sich für deutsche Konzerne sagen. Für kleine Anleger sei es daher sinnvoll, einen Indexfonds zu kaufen, der den breiten Markt abdeckt.
Was sind Indexfonds?
Es sind Investmentfonds, also ein gemischtes Vermögen unter anderem aus Wertpapieren, Bankeinlagen und Immobilien. In unserem Fall allein aus Aktien. Anleger können Miteigentümer am Fondsvermögen werden, indem sie Anteile in Form von Wertpapieren (Investmentzertifikate) kaufen.
Was bedeutet ETF?
Nun werden normale Investmentfonds aktiv von Fachleuten gemanagt, also Aktien nach einem bestimmten Plan ge- und verkauft. Für einen Indexfonds bildet die Fondsgesellschaft jedoch einfach nur einen bestimmten Index nach. Das kann der Dow-Jones-Index sein, der die wichtigsten US-amerikanischen Firmen beinhaltet, oder der Deutsche Aktienindex (Dax), der die Kursentwicklung der 30 größten deutschen Konzerne nachzeichnet. Indexfonds firmieren auch unter dem Begriff »Exchange Traded Funds« (ETF), börsengehandelte Fonds, weil man die meisten Indexfonds jederzeit an Börsen kaufen und verkaufen kann.
Suche nach der besten Anlage
Nun lassen sich gewiss moralische oder politische Bedenken gegen Aktienanlagen haben. Anderseits ist es auch gerechtfertig, für das sauer verdiente eigene Geld die bestmögliche Anlageform zu wählen. Und Indexfonds bieten die Möglichkeit, selbst mit kleinem Geld von den Extraprofiten der »Monopole« zu profitieren. Und Indexfonds sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sehr kostengünstig. Doch Obacht: Bei Bankberatern sind sie unbeliebt, weil sie niedrige oder keine Provisionen bringen. Der geringere Managementaufwand schlägt sich allerdings nicht immer hinreichend in den Kosten für den Kauf und die Verwaltung nieder. Da nun wohl alle Banken und Sparkassen Indexfonds im Angebot haben, lohnt ein Preisvergleich.
Bei Insolvenz geschützt
Die Wertentwicklung von Indizes wird auch von Indexzertifikaten nachgezeichnet. Dieses sind allerdings Schuldverschreibungen. Bei einer Pleite des Herausgebers werden sie wertlos. Indexfonds sind dagegen bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt.
Wenn Sie sich für einen Dax-Indexfonds entscheiden, haben Sie automatisch verschiedene Branchen mit im Boot und damit eine gewisse Risikostreuung. Trotzdem sind Aktien - auf denen ja Indexfonds basieren - immer eine riskante Geldanlage, da die Kurse auch fallen oder Firmen gar Pleite gehen können. Um das Risiko zu mindern, können Sie länderübergreifend streuen, also Indexfondsanteile erwerben, die mehrere Länder abdecken.
Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern rät, »großen Wert auf eine internationale Streuung über die wichtigsten Anlageregionen und Branchen zu legen«. Reich wie Buffett werden Sie so aber auch nicht. Hermannus Pfeiffer
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