Mehrgenerationenhäuser sind dem Bund zu teuer
Thüringer Landesbeauftragter: Freistaat muss ab 2017 einen Teil der Kosten decken
Erfurt. Thüringens Generationenbeauftragter Michael Panse (CDU) sieht das Land bei der Finanzierung von Mehrgenerationenhäusern künftig in der Pflicht. Ab 2017 werde der Freistaat einen Teil der Kosten decken müssen, wenn das Angebot wie bisher bestehen bleiben solle, sagte er der dpa. Zwar sei die Finanzierung der Häuser in den Jahren 2015 und 2016 mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Zuschüsse des Bundes und der Kommunen gesichert. Es sei aber absehbar, dass der Bund einen Teil seiner Förderung einstellen werde, erklärte Panse.
Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsstätten, die Menschen verschiedenen Alters zusammenbringen sollen. In solchen Häusern können beispielsweise Senioren die Kinder junger Väter und Mütter betreuen, es gibt aber auch Veranstaltungen für bestimmte Altersgruppen wie Beratung zu Rentenfragen oder Gedächtnistraining.
Insgesamt hat Thüringen laut Panse aktuell 25 solcher Einrichtungen, die noch bis 2014 mit einem Zuschuss von mindestens 40 000 Euro jährlich gefördert werden: 30 000 Euro davon kommen vom Bund, 10 000 Euro zahlt die Kommune, in der das jeweilige Haus seinen Sitz hat. Die Kommune kann freiwillig einen höheren Zuschuss geben, auf die Höhe der Bundesmittel hat das keinen Einfluss. Bis vor Kurzem war die Weiterfinanzierung der Häuser über 2014 hinaus unsicher. Durch die aktuelle Finanzplanung der Bundesregierung seien die Bundeszuschüsse nun in gleicher Höhe für 2015 und 2016 mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit gesichert, sagte Panse. »Deswegen bin ich sehr froh über die jüngst gefundene Einigung, die den Mehrgenerationenhäusern Planungssicherheit gibt.« Der Bund habe aber in den Haushaltsverhandlungen verdeutlicht, dass er ab 2017 einen Eigenanteil der Länder bei der Förderung der Einrichtungen erwarte. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.