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»Primitives Umfeld«

Sportschützen bangen um olympische Zukunft

  • Lesedauer: 2 Min.
Mit einem unerwartet schlechten Abschneiden der deutschen Pistolenschützen haben die Weltmeisterschaften der Sportschützen im kroatischen Zagreb begonnen. Als bester Deutscher landete Abdullah Ustaoglu im olympischen Luftpistolenwettbewerb nur auf Platz 30, im Teamwettbewerb langte es für die Deutschen nur zu Platz 13. »Die Platzierung war Mist, und das Umfeld ist einfach primitiv. Die Hitze im Wettkampfzelt war kaum auszuhalten, die Lichtverhältnisse extrem schlecht«, schimpfte Ustaoglu nach der Entscheidung. Pistolen-Bundestrainer Peter Kraneis ließ die schwierigen Bedingungen nicht als Ausrede gelten: »Die Hitze war für alle gleich. Ustaoglu und Meyer hätten 580 Ringe schießen müssen, aber sie waren schlichtweg schlecht.« Für größere Unruhe aber sorgte der Besuch von Jacques Rogge. Der IOC-Präsident gab einen verbalen Warnschuss für die olympische Zukunft des Sportschießens ab. Nach Olympia 2008 in Peking werde über die Zukunft des olympischen Programms diskutiert, erklärte der Belgier. Die Titelkämpfe der Schützen leiden unter Organisationsmängeln und mangelnder Attraktivität für die Zuschauer. Bereits in Peking stehen im Sportschießen nur noch 15 statt bislang 17 olympische Entscheidungen auf dem Programm, die Streichung weiterer Disziplinen scheint möglich. Rogge erklärte gleichzeitig, dass neue, attraktive Disziplinen immer eine Chance hätten, ins olympische Programm aufgenommen zu werden. Revolutionäre Ideen haben bei den traditionsbewussten Schützen allerdings keine Chance, und so bewegen sich die Millimeterkünstler immer weiter Richtung Abseits. Olegario Vazquez Rana, seit 26 Jahren Präsident des Weltverbandes ISSF, erklärte stolz, dass man einen Vorschlag für die Veränderung der Finals abgeschmettert habe. Statt zehn Schuss für jeden sah die Idee vor, die Endkämpfe der im attraktiven K.o.-System mit Duellen vom Viertelfinale bis zum Finale auszutragen. sid/ND
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