»Gorch Fock« ist das Flaggschiff

Größter Ansturm aller Zeiten auf die diesjährige Hanse Sail an Warnow und Ostsee

  • Jürgen Seidel, Rostock
  • Lesedauer: 3 Min.
Sommerzeit ist seit 1991 immer auch Hanse Sail-Zeit. Zur 16. Auflage des weltweit größten Treffens von Traditionsseglern haben in diesem Jahr bereits jetzt so viele Schiffe gemeldet wie niemals zuvor: Insgesamt 275 Traditions- und Museumsschiffe wollen an Warnow und Ostsee kommen und bestätigen damit erneut die große Anziehungskraft für alles, was maritim ist, wie Michael Bellgardt, der Leiter des Hanse Sail-Büros vor wenigen Tagen gegenüber Journalisten in Schwerin sagte. Und das gilt auch für Landratten. Ob solche sowie tatsächliche, ehemalige und zukünftige Seeleute, sie alle dürfen sich in der Zeit vom 10. bis 13. August auf ein ebenso reichhaltiges wie abwechslungsreiches Programm freuen. Zu den Highlights gehören unter anderem die »1. Rostocker Hafensinfonie« mit Schiffssirenen, Kirchenglocken und anderen Klangkörpern am Eröffnungsabend sowie ein gemeinsames Konzert der »Prinzen« aus Leipzig mit der »Norddeutschen Philharmonie« aus Rostock, das am 11. August im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern stattfindet - eine Kooperationspremiere. Dazu kommen zahlreiche Bühnenshows, Aktionen und Ausstellungen, Märkte und Regatten. Aus Anlass des Jubiläums 50 Jahre Marine wird es 2006 in Rostock zudem besonders militärisch zugehen. Augenfälligster Ausdruck dafür ist, dass deren Segelschulschiff, die Dreimast-Bark »Gorch Fock«, die große Parade der Windjammer anführt. »Gorch Fock« war das Pseudo-nym des Schriftstellers Johann Kinau (1880-1916), der vor 90 Jahren in der Seeschlacht vor dem Skagerrak getötet wurde. Als sein bekanntestes Werk gilt der 1913 erschienene Roman »Seefahrt ist Not«, mit dem er dem Leben der Hochseefischer auf seiner Heimatinsel Finkenwerder bei Hamburg ein heroisierendes Denkmal setzte. Dazu gehörte auch sein Vater. Neben der »Gorch Fock« bringt die Marine auch die Fregatte »Mecklenburg-Vorpommern« sowie ein Schnellboot, Marinetaucher und Seenotkreuzer sowie die Big Band der Bundeswehr mit zur Hanse Sail. In einer ganz anderen Tradition steht dagegen das Projekt der Thüringer Axel Brümmer und Peter Glöckner, die auf den Spuren des berühmten Weltreisenden Marco Polo mit der einzigen hochseetauglichen Dschunke der Welt, »Kublais Kahn II«, pünktlich zur Hanse Sail in den Hafen Rostock einlaufen wollen. Seit Ende 2003 sind die beiden ostdeutschen Abenteurer von China via Venedig nach Rostock unterwegs. Brümmer und Glöckner wollen ihre Reise unbedingt in einem ostdeutschen Hafen beenden. (Mehr unter www.weltsichten.de) Und auch an die jüngsten der Hanse Sail-Gäste ist gedacht. Zu den speziellen Angeboten für Kinder gehören ein Erlebnisdorf mit Irrgarten, Kletterhaus, Backzelt und Piratenschiff. Die Veranstalter rechnen auch in diesem Jahr mit einem ähnlichen Besucheransturm wie zur Jubiläums-Sail 2005, während der rund 1,3 Millionen gezählt wurden. Und im Übrigen bietet auch die Hanse Sail 2006 wieder zahlreiche Gelegenheiten zum Mitsegeln. Nähere Informationen dazu finden sich unter anderem auf der offiziellen Homepage www.hansesail.com des maritimen internationalen Festes, dessen Schirmherrschaft traditionell Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff (SPD) übernommen hat. Offizielles Partnerland der Hanse Sail 2006 ist Island.
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