Huthi macht Druck

Spannungen in Jemen nach Freitagsgebet verschärft

  • Lesedauer: 2 Min.
In Jemen spitzt sich die Lage wieder einmal zu. Die Regierung gerät unter den Druck der Anhänger von Rebellenkommandeur Huthi.

Sanaa. Tausende Unterstützer des schiitischen Rebellenkommandeurs Abdulmalik al-Huthi haben sich am Freitag in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa zu einem neuen Großprotest gegen die Regierung versammelt. Sie kamen in mehreren Vororten zusammen, um nach den Freitagsgebeten auf der Straße zum Flughafen im Norden der Stadt zu demonstrieren. Huthi hatte der Regierung zuvor ein Rücktrittsultimatum bis Freitag gesetzt.

Die Anhänger der Huthi-Bevölkerungsgruppe erheben Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung und protestieren zudem gegen eine kürzlich eingeführte Erhöhung der Benzinsteuer. Zuletzt hatten Tausende bewaffnete Huthi-Rebellen ihre Stellungen rund um Sanaa verstärkt. Für die Hauptstadt selbst drohten sie mit Protestlagern und Sitzstreiks, sollte die Regierung nicht zurücktreten.

Der Führung in Sanaa gelang seit dem Sturz von Präsident Ali Abdullah Saleh im Jahr 2012 kein stabiler politischer Übergang. Die Vertreter der Huthi-Gruppe hatten sich wiederholt über Diskriminierung unter Saleh beklagt, der 33 Jahre lang an der Macht war. Seit mehreren Jahren bekämpfen sie die Zentralregierung.

Staatschef Abdrabuh Mansur Hadi ordnete am Donnerstag an, die Sicherheitskräfte sollten ihre »Wachsamkeit erhöhen«. Er rief die höchste Alarmstufe aus, wie die Nachrichtenseite Yemen Post am Freitag berichtete. Für die Sicherheit des Landes dürften »keine Mühen gescheut« werden, hieß es.

Kommandeur Huthi drohte daraufhin mit Gegenwehr, sollten Demonstranten angegriffen werden. In seiner nordjemenitischen Heimat verhandelte er am Freitag mit Abgesandten der Regierung über eine Lösung des Konflikts. Agenturen/nd

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