Die Welt - nur ein Smartphone
Auf der IFA in Berlin geht es um Vernetzung und das Weihnachtsgeschäft
Berlin. Videobrillen verschiedener Elektronikkonzerne gehören zu den Produkten, die ab Freitag auf der 54. Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin ausgestellt werden. Auf 150 000 Quadratmetern zeigen 1500 Aussteller aus aller Welt Neuheiten, leicht Modifiziertes und neu Verpacktes aus den Bereichen Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sowie Großgeräte für den Haushalt. Auf der bis Mittwoch laufenden Großveranstaltung können Besucher Produkte sehen, die im kommenden Weihnachtsgeschäft in den Läden liegen werden oder aber wieder in der Versenkung verschwinden.
Auch wenn Smartphones und Tablet-PCs nur einen kleinen Teil der Ausstellungsfläche einnehmen, dreht sich fast alles um sie. Kaum ein auf der IFA gezeigtes Gerät ist nicht internetfähig. Nachdem Fernseher und Audiogeräte längst via Smartphone bedient oder gefüttert werden können, sollen nun auch die anderen Geräte im privaten Haushalt mit dem Internet verbunden werden. Datenschützer wissen längst nicht mehr, vor welchen Gefahren sie als erstes warnen sollen. Und gleichzeitig lässt der Hosentaschencomputer mit Telefonanschluss den Strom- und den Ressourcenverbrauch massiv ansteigen: Wer das Smartphone intensiv nutzen will, braucht eine Vielzahl neuer Geräte: vom internetgängigen Riesen-TV über die smarte Uhr bis hin zum Backofen, der über eine App gesteuert wird.
Der Elektronikriese Samsung - größter Aussteller auf der IFA - zeigt in Berlin das perfekt passende Gerät: die Videobrille »Gear VR«. In dieses Gestell legt man sein Samsung-Smartphone ein und taucht dann in Fantasiewelten ab, ohne noch etwa davon zu sehen, was um einen herum passiert. Zumindest vorübergehend besteht die ganze Welt dann nur noch aus der virtuellen Realität des Smartphones. KSte
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.