- Kommentare
- Meine Sicht
Pilsner oder Weiße?
Bernd Kammer über den Stress, Rathauschef zu werden
Haben Sie heute schon was vor? Wenn nicht, es gibt am Wochenende viele empfehlenswerte Veranstaltungen. Bei der ein oder anderen besteht sogar die große Chance, unseren künftigen Regierenden Bürgermeister kennenzulernen. Denn die Kandidaten touren von einem Schwoof zum nächsten, von deren Existenz man ohne den Rathaus-Wahlkampf nie etwas erfahren hätte.
Michael Müller und Raed Saleh machten Freitagabend bereits ihre Aufwartung beim »Septemberfeuer« der Lichtenberger SPD. Für Saleh ging es dann am Samstagmorgen weiter beim Bruno-Gehrke-Hallenfest in Spandau, um gegen zwölf Uhr beim Sommerfest der Pankower SPD aufzutauchen, wo sich eine halbe Stunde später auch Jan Stöß sehen lassen wollte. Von da an lassen sich die Kontrahenten nicht mehr aus den Augen, im Stundentakt folgen das Stadtteilfest im Schillerpark und das Lietzenseefest. Am Sonntag stehen das Familienfest in Lübars und das Sommerfest in Spandau auf dem Programm.
Beste Gelegenheit, die Vorlieben der Kandidaten zu studieren. Trinkt der eine lieber Berliner Weiße und der andere Berliner Pilsner, oder lässt sich einer gar einen roten Damenschuh reichen?
Noch bedeckt in Sachen Vorstellungstermine hält sich Dietmar Arnold, Chef des Vereins Berliner Unterwelten, der ebenfalls ins Rote Rathaus aufsteigen möchte. Vielleicht besucht man einfach eine seiner unterirdischen Touren, die so vielsagende Titel tragen wie »Dunkle Welten«. Eventuell erfährt man so auch, ob er den Amtssitz des Regierenden in den Ratskeller verlegen möchte.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.