Wird Manaudou Superstar?

Deutsche vor Beckenstart der Schwimm-EM verhalten optimistisch

  • Dieter Fuchs
  • Lesedauer: 2 Min.
Ab Montag findet die Schwimm-Europameisterschaft in Budapest im Becken statt. Zum Superstar will Frankreichs Olympiasiegerin Laure Manaudou werden. Die 19-Jährige hat für sieben Einzel-Disziplinen gemeldet und könnte in den Finals über 200 m Freistil (gegen Liebs) und 100 m Rücken (gegen Pietsch und Buschschulte) auf deutsche Konkurrenz treffen. Europarekordhalter Helge Meeuw, Weltrekordlerin Janine Pietsch, Antje Buschschulte, vierfache WM-Medaillengewinnerin von 2005, die neu auftrumpfende Britta Steffen und Annika Liebs, Dritte der Kurzbahn-WM, tragen Deutschlands kurz- und mittelfristige Hoffnungen. »Alle sind gesund, alle haben sehr hart trainiert, die Stimmung ist sehr gut«, sagte am Freitag Örjan Madsen, seit März Sportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV). Der 60 Jahre alte Norweger bezeichnete die Titelkämpfe mit Blick auf Olympia 2008 als wichtig. »Wir wollen etwa 30 Leute finden, die mit uns die Strategie Weltklasse 2008 mittragen.« Medaillenprognosen für seine 25 Budapest-Starter gab der Sportwissenschaftler nicht ab. Für ihn sei es wichtiger, die Entwicklung der Schwimmer zu sehen. Für Nebensächlichkeiten wolle er »keine Energie verschwenden«. In elf der 32 Individual-Wettbewerbe wird es mangels erfüllter Normen keine deutschen Teilnehmer geben. 2002, bei der Heim-EM in Berlin mit dem Weltrekord von Franziska van Almsick, hatten Deutschlands Schwimmer als Europas Nummer 1 zehn Titel, sieben Mal Silber und fünf Mal Bronze geholt. 2004 war in Madrid nur ein Mini-Team am Start, für das es eine Goldmedaille und zwei Mal Bronze gab. Der 21 Jahre alte Wiesbadener Meeuw ist mit seinen Rücken-Europarekorden bei den deutschen Meisterschaften in Berlin die neue männliche Leitfigur. Er führt die Weltrangliste über 100 und 200 m souverän an: »Ich kann mich nicht ganz um die Favoritenrolle herumdrücken.« Hemmungen oder Barrieren habe er aber keine: »Mal sehen, was dabei rauskommt.« Die Ingolstädterin Pietsch, die Magdeburgerin Buschschulte, die Berlinerin Steffen und die Würzburgerin Liebs sind aktuell die Protagonistinnen für deutsche Stärke im Frauen-Schwimmen. Janine Pietsch gelang der internationale Durchbruch bei der Kurzbahn-WM im Frühjahr mit Doppel-Gold, Antje Buschschulte ist seit fast einer Dekade top, Britta Steffen schwamm im Juni in Berlin mit 54,29 Sekunden deutschen Rekord und die zwölfbeste Zeit der ewigen Weltrangliste. Und Annika Liebs' 2006 erzielte Bestmarke von 1:57,56 Minuten hätte in Athen zum Olympiasieg über 200 m Freistil gereicht. Janine Pietsch ist zuversichtlich: »Ich denke, dass ich an der Spitze mitschwimmen kann.« Auch Paul Biedermann (Halle/Saale), der am Montag über 400 m Freistil als erster Deutscher ins Becken muss, denkt positiv: »Mir geht es blendend, ich bin topfit.«
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