Ansturm auf Wohnheimplätze
In Leipzig können nur 14 Prozent der Studenten mit einer Zusage rechnen
Dresden. Kurz vor Beginn des Wintersemesters Anfang Oktober hat in Sachsen der Ansturm auf die Wohnheimplätze begonnen. »Momentan herrscht bei uns Hochbetrieb«, sagte Angela Hölzel vom Studentenwerk Leipzig. Rund 2000 Plätze werden jedes Jahr im Herbst neu vergeben - die meisten sind schnell weg. Hölzl empfiehlt daher den Erstsemestern, sich zügig online für ein Zimmer anzumelden. Auch wer sich kurzfristig entscheide, habe dennoch Aussicht auf einen Wohnheimplatz: »Es gibt immer Bewegung, weil sich Studenten in mehreren Städten bewerben.« Insgesamt gibt es beim Studentenwerk Leipzig rund 5200 Plätze in Wohngemeinschaften und Einzelapartments. Damit kommen rund 14 Prozent der Studenten in Leipzig in einem der Wohnheime unter. Sie sind gefragt als preiswerte Alternative zur eigenen Wohnung: Rund 220 Euro kostet ein Zimmer - Möblierung und Betriebskosten inklusive. Damit die Studienanfänger Kontakte knüpfen, gibt es Willkommens-Wochen und Wohnheim-Partys. Rund 38 Prozent der Bewohner kommen aus dem Ausland.
Während in den Wohnheimen in Görlitz und Zittau noch Zimmer zu vergeben sind, mussten in Dresden Bewerber abgelehnt werden. Laut Studentenwerk Dresden haben für das kommende Semester gut 2000 Studenten eine Zusage für einen Wohnheimplatz erhalten, 547 Bewerber gingen leer aus. Bis zum Semesterstart gebe es aber nahezu täglich noch Veränderungen, so eine Sprecherin. An den Dresdner Hochschulen werden zum neuen Wintersemester rund 11 400 Studienanfänger erwartet. Das Studentenwerk bietet insgesamt 6700 Plätze in 42 Wohnheimen in Dresden, Tharandt, Zittau und Görlitz. Wer sich nach einer preiswerten Wohnung auf dem privaten Markt umschaut, hat es nach Einschätzung des Mieterbundes Sachsen vor allem in Dresden schwer. Das betreffe sowohl kleine Apartments als auch größere Wohnungen, die sich für eine Wohngemeinschaft eigneten. »Das Angebot reicht nicht aus, gerade wenn das Budget knapp ist«, sagte Petra Becker vom Landesvorstand. In Leipzig gebe es zwar noch etwas mehr Angebote, ein ähnlicher Trend zeichne sich aber auch dort ab. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.