Außergewöhnliche Aufsteiger

Die Fußballer aus Paderborn und Köln gehen ungeschlagen in den 5. Spieltag der Bundesliga

Die Neuen überzeugen: extrem lauffreudig und zielsicher wie Paderborn oder defensivstark wie Köln.

»Wir haben die Ehre, uns mit Weltmeistern zu messen«, freut sich Trainer André Breitenreiter. Der SC Paderborn tritt beim FC Bayern an - der Aufsteiger, dessen 15-Millionen-Euro-Etat knapp reichen würde, um das Gehalt eines Weltmeisters wie Mario Götze zu bezahlen. Es ist das Spitzenspiel des 5. Spieltags, und es ist der SC Paderborn, der am Dienstag als Spitzenreiter nach München kommt.

Ein außergewöhnlicher Moment in der Bundesliga, den sich die Paderborner aber mit außergewöhnlichem Einsatz erarbeitet haben. Wie Moritz Stoppelkamp: Am Wochenende schoss sich der 27-Jährige in die Geschichtsbücher des deutschen Fußballs. Sein Tor zum 2:0 gegen Hannover hatte er aus 82,3 Metern erzielt - Rekord. Paderborn ist in Torschusslaune: In drei von bisher vier Spielen zielten sie öfter aufs Tor als der Gegner. Und das effektiv. Mit einer Chancenverwertung von 38,9 Prozent führt der SC auch diese Rangliste an.

Das Abschlussglück könnte die Ostwestfalen auch mal verlassen, die herausragende Eigenschaft der Mannschaft können sie aber selbst beeinflussen. In bisher allen Spielen waren die Paderborner ihren Gegnern läuferisch immer überlegen. Und so gab Coach Breitenreiter auch gegen den FC Bayern die Devise aus: »Wir wollen auch dort Vollgas geben.« Überliefert ist der Respekt von Münchens Trainer Pep Guardiola vor dem aggressiven Paderborner Pressing.

Auch der zweite Aufsteiger präsentiert sich bislang erstaunlich stabil. Köln ist ebenso wie Paderborn noch ungeschlagen, beim FC ist allerdings Defensive Trumpf. Erst als sechste Mannschaft der Bundesligageschichte blieb Köln nach dem 0:0 am Sonntagabend gegen Mönchengladbach auch nach vier Spieltagen ohne Gegentor. Als erster Torhüter überhaupt hat Timo Horn in seinen ersten vier Erstligaspielen noch nicht hinter sich greifen müssen.

Aber auch in Paderborn und Köln hat Qualität ihren Preis: Beim SC war Stoppelkamp mit 700 000 Euro der mit Abstand teuerste Neuzugang, am 21-jährigen Horn baggert wohl schon RB Leipzig recht hartnäckig.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.