Rathäuser in Guerrero werden besetzt

Neue Aktionen nach dem Verschwinden von Studenten

  • Lesedauer: 2 Min.

Mexiko-Stadt. Hunderte Studenten und Lehrer haben am Donnerstag (Ortszeit) mit der Besetzung von Rathäusern im mexikanischen Bundesstaat Guerrero begonnen, wo seit fast drei Wochen 43 Lehramtsstudenten spurlos verschwunden sind. Nach Angaben der Polizei verliefen die Besetzungen in der Hauptstadt Chilpancingo sowie in den Orten Tlapa de Comonfort, Ayotac de Álvarez sowie in Huamuxtitlán friedlich. In anderen Städten wie in Iguala begannen die Beamten schon vorher, die Rathäuser zu räumen. In Iguala waren die Studenten am 26. September nach Spendensammlungen von örtlichen Polizisten festgenommen und später offenbar an eine Drogenbande übergeben worden. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur, viele befürchten, dass sie ermordet wurden. Nach Angaben eines Sprechers der Lehrergewerkschaft Ceteg sollen nach und nach die Rathäuser in allen 81 Kommunen von Guerrero besetzt werden, um den Ermittlungsdruck auf die Behörden zu erhöhen. Für Freitag war eine Massenkundgebung in der Urlauberstadt Acapulco vorgesehen.

Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Zustände in dem Bundesstaat, in dem Sicherheitskräfte, Behörden und das organisierte Verbrechen oftmals unter einer Decke stecken. So besteht unter anderem der Verdacht, dass Mitglieder der Bande Guerreros Unidos die Studenten im Auftrag der Ehefrau des Bürgermeisters von Iguala ermordeten, um eine Protestaktion zu verhindern. Der Bürgermeister und seine Frau sind seitdem auf der Flucht. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.