Bezirk will Schule notfalls räumen lassen
Die Situation der Flüchtlinge vom Berliner Oranienplatz beschäftigt weiterhin Bezirk und Senat. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist entschlossen, Ende Oktober die teilweise noch von Schutzsuchenden bewohnte Gerhart-Hauptmann-Schule zu räumen. »Mit den Bewohnern lasse sich das Ziel, das Gebäude zu einem internationalen Flüchtlingszentrum umzubauen, nicht verwirklichen«, sagte Bezirkssprecher Sascha Langenbach am Mittwoch. Der Bezirk hatte den noch rund 45 Flüchtlingen in dem Gebäude eine Frist bis Freitag gesetzt, freiwillig zu gehen. »Ich bin optimistisch, dass es eine Reihe von Leuten gibt, die einsehen, dass jetzt Schluss ist«, sagte Langenbach. Der Bezirk biete ihnen für vier Wochen Hostel-Gutscheine an. Dort könnten sie dann über ihre nächsten Schritte nachdenken und erhielten auch Beratung.
Andernfalls werde das Bezirksamt zur letzten Konsequenz greifen und die Polizei um Amtshilfe bei der Räumung der Schule bitten. Das Gebäude war früher besetzt, dann wurden die verbliebenen Bewohner geduldet. Die Zukunft der ehemaligen Schule sollte am Mittwochabend auch Thema in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Friedrichshain-Kreuzberg sein. Diese sollte unter Polizeischutz tagen, um Störungen zu verhindern. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.