Fundamente schaffen
Stefan Otto fordert eine bessere Betreuung in den Kitas
Mit dem forcierten Kita-Ausbau in den vergangenen Jahren fand vielerorts eine Fehlsteuerung statt. Zu Tausenden wurden Plätze geschaffen, aber jetzt fehlen überall Fachkräfte. Für die Einrichtungen ist das fatal: Die Kinder müssen sich in viel zu großen Gruppen zurechtfinden, was für ihre soziale Entwicklung hinderlich ist. Bei den Erzieherinnen und Erziehern nimmt der Stress zu, der Dialog mit den Eltern wird ebenso vernachlässigt wie die pädagogische Arbeit.
Ein Bündnis von GEW, Arbeiterwohlfahrt und Caritas fordert nun ein bundesweites Qualitätsgesetz. Das ist womöglich die einzige Möglichkeit, um verbindliche Standards für die Kita-Betreuung zu schaffen. Die sozialdemokratische Familienministerin Manuela Schwesig scheinen die Organisationen auf ihrer Seite zu haben, was aber keineswegs eine Garantie für die Umsetzung ist. Denn der SPD ist es nicht gelungen, dieses Vorhaben in den Koalitionsvertrag aufzunehmen - vor allem deshalb, weil Milliardensummen notwendig sind, um umfangreiche Verbesserungen zu schaffen. Ein gesellschaftlicher Mehrwert wird zudem erst nach Jahren sichtbar sein, nicht aber innerhalb einer Legislaturperiode. Dennoch wäre es fahrlässig, an den Missständen nichts zu ändern. Schließlich ist die frühkindliche Bildung ein Fundament - nicht nur für die Kinder, auch für die Gesellschaft.
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