Überflieger Uber
Kurt Stenger versucht, das Milliardengeschäft mit Start-ups zu begreifen
Die Erzählung vom amerikanischen Traum hat sich im Internetzeitalter gewandelt: Heute heißt sie nicht mehr »Vom Tellerwäscher zum Millionär«, sondern: vom Mini-Start-up zum milliardenschweren Konzern. Das neueste Beispiel ist die Fahrdienstapp Uber, deren Firmenwert mittlerweile auf 40 Milliarden US-Dollar taxiert wird. Das ist mehr, als der krisengebeutelte Finanzriese Deutsche Bank auf die Waage bringt.
Investoren interessieren sich nicht mehr vorrangig für die Höhe der Profite, die ein Unternehmen einfährt. Das Zauberwort heißt heute »Disruption« - hat eine Geschäftsidee das Potenzial, einen etablierten Markt umzukrempeln? Das wird Uber zugetraut, denn der Fahrdienstvermittler hat der Taxiwelt den Kampf angesagt. Der Ausgang des in vielen Ländern und Städten erbittert geführten Kampfs ist freilich ungewiss. Die Gesetzgeber könnten Uber einen Strich durch die Rechnung machen. Auch ist das Rebellen-Image angekratzt: durch Berichte über laxen Umgang mit dem Datenschutz und eine Schmutzkampagne gegen kritische Journalisten.
Ob sich die Milliardenträume mancher Risiko-Investoren erfüllen, ist daher höchst ungewiss. Bei Uber wie bei den vielen anderen Internet-Überfliegern von AirBNB bis Snapchat. Aber genau das ist nun mal der Stoff, aus dem die Spekulationen sind.
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