Grundlage der Berechnung geändert
Elterngeld
Nach Angaben von Experten für Steuerrecht gibt es unter gewissen Voraussetzungen ein monatliches Minus von maximal 40,43 Euro. Dies gilt so aber nur für ein sehr gut verdienendes verheiratetes Elternteil mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 4100 Euro.
Die Änderungen beim Elterngeld greifen bei Kindern, die ab dem 1. Januar 2013 geboren wurden. Die Änderung des Berechnungsverfahrens war im September 2014 vom Bundestag beschlossen worden.
Mit dem Elterngeld fängt der Staat Verdienstausfälle von Müttern oder Vätern auf, die nach der Geburt ihres Kindes eine Zeit lang zu Hause bleiben wollen. Die Höhe der Ersatzleistung hängt stark von dem jeweiligen vorherigen Verdienst ab.
Grund für die mögliche Differenz beim Elterngeld ist, dass sich die für die Höhe maßgebliche Berechnung des Nettoeinkommens geändert hat. Neuerdings wird dieses bei Angestellten und Selbstständigen durch den Abzug pauschalisierter Beträge für Steuern und Sozialversicherungsbeiträge ermittelt. Das soll vor allem bei Selbstständigen die bisher sehr komplizierte Berechnung erleichtern und die Behörden entlasten. Dem Bericht nach kann dies bei Gutverdienern aber zu einer gewissen Diskrepanz führen, weil Beitragsbemessungsgrenzen nicht gelten und dadurch auf dem Papier leicht höhere Abzüge angenommen werden.
Hinzu kommt den Experten zufolge, dass für die Berechnung der Höhe des Elterngelds die Steuerlast von Anfang 2012 zugrunde gelegt wird, womit zwischenzeitliche Änderungen wie die Erhöhung des Steuerfreibetrags nicht in die Berechnung der Pauschalen einfließen.
Das Bundesfinanzministerium wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es die Änderung des Verfahrens im vergangenen Jahr trotz eigener »Skepsis« auf Wunsch der an Vereinfachungen interessierten Länder umgesetzt habe.
Die Detailberechnung des Elterngelds könne jeweils nur von der Elterngeldstelle vorgenommen werden, betonte das Bundesfamilienministerium. AFP/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.