Vorra setzt mit Solidaritätsgottesdienst ein Zeichen
250 Menschen bilden Menschenkette vor den Häusern, die in der Nacht zum Freitag ausgebrannt waren
Vorra. Nach den Brandanschlägen auf geplante Flüchtlingsunterkünfte im mittelfränkischen Vorra sind am Sonntag rund 250 Menschen zu einem Solidaritätsgottesdienst in dem Ort zusammengekommen. Anschließend bildeten sie eine Menschenkette um die drei Häuser, die in der Nacht zum Freitag ausgebrannt waren.
Der Nürnberger evangelische Regionalbischof Stefan Ark Nitsche dankte in seiner Predigt den Bürgern von Vorra, die sich auf die erwarteten Flüchtlinge vorbereitet hatten. Ein Asylunterstützerkreis hatte sich bereits vor einem Jahr gebildet. Vorra sollte sich seine Aufnahmebereitschaft nicht von »hirnverbrannten Idioten kaputt machen lassen«, sagte der Theologe.
Am Samstagabend hatte auch der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm den 1.200-Einwohner-Ort bei Nürnberg besucht. Er kam dort mit Vertretern der evangelischen Gemeinde zusammen und lobte das Engagement des Unterstützerkreises.
Der evangelische Gemeindepfarrer Björn Schukat sagte, die Gemeinde sei nach den Anschlägen von Gefühlen wie Fassungslosigkeit, Angst oder Entsetzen überwältigt gewesen, »aber niemals von Resignation«. »Wir lassen uns nicht unterkriegen, wir machen weiter«, sagte der Pfarrer.
Zur Ermittlung der Täter, die für die Brandanschläge verantwortlich sind, wurde eine 20-köpfige Sonderkommission gebildet. Die Ermittler gehen von einem rechtsextremen Hintergrund aus. epd/nd
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