Vorra setzt mit Solidaritätsgottesdienst ein Zeichen

250 Menschen bilden Menschenkette vor den Häusern, die in der Nacht zum Freitag ausgebrannt waren

  • Lesedauer: 1 Min.

Vorra. Nach den Brandanschlägen auf geplante Flüchtlingsunterkünfte im mittelfränkischen Vorra sind am Sonntag rund 250 Menschen zu einem Solidaritätsgottesdienst in dem Ort zusammengekommen. Anschließend bildeten sie eine Menschenkette um die drei Häuser, die in der Nacht zum Freitag ausgebrannt waren.

Der Nürnberger evangelische Regionalbischof Stefan Ark Nitsche dankte in seiner Predigt den Bürgern von Vorra, die sich auf die erwarteten Flüchtlinge vorbereitet hatten. Ein Asylunterstützerkreis hatte sich bereits vor einem Jahr gebildet. Vorra sollte sich seine Aufnahmebereitschaft nicht von »hirnverbrannten Idioten kaputt machen lassen«, sagte der Theologe.

Am Samstagabend hatte auch der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm den 1.200-Einwohner-Ort bei Nürnberg besucht. Er kam dort mit Vertretern der evangelischen Gemeinde zusammen und lobte das Engagement des Unterstützerkreises.

Der evangelische Gemeindepfarrer Björn Schukat sagte, die Gemeinde sei nach den Anschlägen von Gefühlen wie Fassungslosigkeit, Angst oder Entsetzen überwältigt gewesen, »aber niemals von Resignation«. »Wir lassen uns nicht unterkriegen, wir machen weiter«, sagte der Pfarrer.

Zur Ermittlung der Täter, die für die Brandanschläge verantwortlich sind, wurde eine 20-köpfige Sonderkommission gebildet. Die Ermittler gehen von einem rechtsextremen Hintergrund aus. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -