Die Gewinner stehen fest
nd-Sportpokal an Kristina Vogel, Eric Frenzel, Ingo Steuer, DFB-Kicker und SG Bergmann-Borsig
Zum 17. Mal bat »nd« seine Leserinnen und Leser um ihre Stimmen bei der Wahl zu den Sportlern des Jahres. Mehrere tausend Tipps erreichten uns, natürlich können wir auch 2014 den Sportpokal an Sieger überreichen, die Herausragendes geleistet haben. Die Bahnradsportlerin Kristina Vogel ist nun schon zum zweiten Mal unsere Sportlerin des Jahres. Gleich drei Weltmeistertitel gelangen der 24-jährigen Bahnradsportlerin aus Erfurt: im Sprint, Keirin und Teamsprint. Eric Frenzel aus Oberwiesenthal gewann 2014 Olympiagold einen der beiden Einzelwettbewerbe in der Nordischen Kombination bei Olympia in Sotschi. Jede dritte Stimme bei unserer Sportlerwahl wurde für ihn abgegeben.
Ähnlich klar dominierte auch Ingo Steuer die Wahl zum Trainer des Jahres. Der Chemnitzer verhalf dem Eiskunstlaufpaar Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy in ihrer Abschlusssaison zum fünften Weltmeistertitel. Den erhofften Olympiasieg allerdings verpasste sein Paar.
Umso erstaunlicher aber war es, dass er auch Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hinter sich lassen konnte und nun bereits zum fünften Mal den Sportpokal überreicht bekommt. Doch auch den Jahreshöhepunkt aller Sportfans, den Titelgewinn der DFB-Fußballer bei der WM in Brasilien, würdigen die Leser: Sie wählten die Männer des Deutschen Fußball-Bundes zur nd-Mannschaft des Jahres, was übrigens den DFB-Frauen schon viermal gelungen ist (2003, 2005, 2007 und 2013).
Was uns weiterhin fehlt in der Abstimmung ist jemand mit Behinderung, der zum nd-Sportler des Jahres gewählt wird. Doch womöglich wird es nicht mehr lange dauern, denn sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern wurden Athleten aus dem paralympischen Bereich jeweils Zweite. Valentin Baus, der Rollstuhltischtennis-Spieler aus Bochum, gewann dank zahlreicher Internetwähler den zweiten Platz in unserer Abstimmung. Für die Skiläuferin Andrea Eskau, die Paralympics-Gold in Sotschi gewann, stimmte fast jeder Sechste.
Begeistert haben uns die Leservorschläge für den nd-Sonderpreis »Mein Verein, mein Zuhause!« 141 Vorschläge gingen bei uns ein, insgesamt 97 Vereine wurden dabei genannt. Für unsere Redaktionsjury war es wirklich nicht leicht, zu entscheiden. Viele Einsendungen kamen wieder aus dem Bereich des paralympischen Sports, der ja stets stark vertreten ist bei unserer Umfrage: Nicht nur Valentin Baus erreichte einen zweiten Platz bei der Männer-Umfrage, auch etliche Vereine aus dem Rollstuhltischtennis wurden für den nd-Sonderpreis vorgeschlagen, beispielsweise der RSC Husum, der SV Mistelgau, die BSG Bielefeld oder die TTG Weitmar.
Auch die Handballfrauen des Thüringer HC aus Bad Langensalza wurden gleich mehrfach genannt - als ein Verein, der sich in besonderer Weise darum bemüht, die Fans am Sportgeschehen der Profimannschaft teilhaben zu lassen.
Letztendlich haben wir uns für die SG Bergmann-Borsig aus Berlin entscheiden, genauer genommen, für deren Abteilung Winterschwimmen. Die organisiert seit 1979 das bekannte »Winterschwimmen in Berlin« am Orankesee, zu dem es stets Eisbader aus ganz Deutschland nach Berlin-Weißensee zieht.
Unsere Leserin Christel Barth hat uns die Borsig-Winterschwimmer für den Sonderpreis 2014 vorgeschlagen. »Weil der Verein so viel mehr ist als ein Sportverein: ein Zuhause für die 75 Mitglieder von 12 bis 79 Jahren, die von Mitte September bis Ende April ins kalte Wasser steigen.« In der gesamten Wintersaison treffen sich die Schwimmer, die sich auch die »Berliner Seehunde« nennen, an jeden Sonntag um 10 Uhr, um gemeinsam in einen winterlichen See der Region zu steigen.
Zudem organisiert der Verein gemeinsame Reisen und Wanderungen, die jeweils mit einem Bad im eiskalten Nass verbunden sind. »Wir sind wirklich wie eine Familie«, sagt Christel Barth, die mit ihrem Mann seit 1990 bei den »Seehunden« mitschwimmt.
Die nd-Jury findet, die »Berliner Seehunde« haben den Sportpokal Preis absolut verdient. Wir werden den Verein schon bald besuchen, um den Pokal zu überreichen. Außerdem werden wie immer alle Vorschläge für den Sonderpreis im Januar im »nd« veröffentlicht.
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