Beamtenprotest gegen New Yorks Bürgermeister
De Blasio hatte Verständnis für Unmut über Polizeigewalt geäußert
New York. Tausende Polizisten aus New York und weiten Teilen der USA haben einem erschossenen Kollegen die letzte Ehre erwiesen. Die Beamten standen am Sonntag stundenlang im strömenden Regen vor einem Bestattungsinstitut, in dem die Trauerfeier für den New Yorker Polizisten Wenjian Liu (32) stattfand. Zahlreiche Beamte nutzten die Gelegenheit zu demonstrativer Kritik an New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio. Wenjian Liu war im Dezember zusammen mit einem Kollegen erschossen worden. Der Täter hatte nach dem Tod von zwei Schwarzen, die von Polizisten erschossen wurden, im Internet Drohungen gegen die Polizei ausgestoßen. Er nahm sich nach der Tat das Leben.
Während der Beisetzungsfeier lobten FBI-Direktor James Comey, Bürgermeister de Blasio und sein Polizeichef William Bratton den Toten für seinen selbstlosen Einsatz zugunsten der Bevölkerung. Comey sprach von einem »schockierenden Anstieg der Angriffe auf Polizisten« im Jahr 2014.
Als der Bürgermeister sich lobend über Liu äußerte, verließen Dutzende Ordnungshüter vor der Tür die Veranstaltung. Andere drehten ihren Rücken demonstrativ gegen de Blasio, dessen Rede auf großen Bildschirmen nach draußen übertragen wurde. Das Stadtoberhaupt hatte Verständnis für die Demonstrationen gegen Polizeigewalt geäußert und angeordnet, dass New Yorks Polizei zur Kontrolle ihres Verhaltens künftig Kameras am Körper trägt. Das Empire State Building war am Sonntagabend demonstrativ in polizeiblau angestrahlt. dpa/nd
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