Teltower Rüben aus Texas

MEINE SICHT

  • Lesedauer: 1 Min.
Andreas Fritsche möchte,
 dass drin ist, was draufsteht

Spreewaldgurken aus Kalifornien, Teltower Rübchen aus Texas und Beelitzer Spargel aus South Carolina. Das ist unvorstellbar, aber nicht unmöglich. Bereits heute gibt es Gurken Spreewälder Art, die nicht im Spreewald gewachsen sind, und es wird mehr Beelitzer Spargel verkauft als geerntet. Aber hier sind Etikettenschwindler und dreiste Betrüger am Werk. Regionale Erzeuger haben die Möglichkeit, sich gegen derartige Geschäftspraktiken zu wehren. Das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP zwischen EU und USA könnte der echten Spreewaldgurke aber das Wasser abgraben. Das stößt jedem Genießer sauer auf. Eine Bundesregierung, die das zulassen würde, müsste sich eine Gurkentruppe schimpfen lassen.

»Die umfassende Liberalisierung des internationalen Handels hat im Agrarbereich besorgniserregende Auswirkungen. Ein Abkommen wie TTIP wird diese Entwicklung noch weiter anheizen«, warnte Brandenburgs Europastaatssekretärin Anne Quart am Montag am Rande der Grünen Woche in Berlin. Mitentscheidend für den Erfolg regionaler Lebensmittel sei das Vertrauen der Verbraucher.

Abgesehen davon, dass der unnötige Transport über den Atlantik eine Umweltsünde wäre, ist gegen amerikanische Agrarprodukte nichts einzuwenden - wenn sie den hiesigen Standards genügen. Das ist aber keineswegs gesichert. Die von deutschen Verbrauchern abgelehnte Gentechnik hat ihr Eldorado in den Vereinigten Staaten. Da haben wir den Gurkensalat!

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