Soziale Ungleichheit zurückdrängen

Plädoyer für einen Politikmix aus Finanzpolitik, Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik bis hin zu produktiven Investitionen

  • Axel Troost
  • Lesedauer: 2 Min.

Viele kapitalistische Hauptländer, zu denen auch die Bundesrepublik Deutschland gehört, sind nicht nur geprägt durch eine krasse Ungleichheit der Einkommen aus Kapitalvermögen zugunsten der obersten Ränge der Gesellschaften.

In einem Bericht der Organisation der Industrieländer OECD (zur OECD gehören 34 Länder, die in erster Linie Industriestaaten sind) heißt es: Die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland ist heute größer als vor 30 Jahren. Verdienten die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung Mitte der 1980er Jahre fünf Mal so viel wie die ärmsten zehn Prozent, liegt das Verhältnis heute bei 7:1.

Die wachsende Ungleichheit in der Verteilung der Einkommen wird auch in Deutschland noch getoppt von der Ungleichheit in der Verteilung der Vermögen. So lag das geschätzte durchschnittliche Vermögen der privaten Haushalte nach einer Untersuchung der Bundesbank bezogen auf den Zeitpunkt Ende 2010 bei brutto 222.200 Euro. Abzüglich der Verschuldung – also netto – waren es 195.200 Euro.

Die drastisch angewachsene Ungleichheit bei den Primäreinkommen (Arbeits- und Erwerbseinkommen) hat zum einen viel mit der Herausbildung atypischer, prekärer Beschäftigungsverhältnisse und einem deutlichen Machtverlust der Gewerkschaften zu tun. Zu geringe Lohnsteigerungen oder sogar Lohnsenkungen und die Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen haben in Deutschland dazu geführt, dass die Lohnsumme hinter den Kapitaleinkommen zurückgeblieben ist. Die Lohnquote ist im langfristigen Verlauf deutlich gesunken.

Zum anderen ergibt sich die Ungleichheit – vor allem bei den Vermögen – aus der die Reichen begünstigenden Steuerpolitik: Abschaffung Vermögensteuer, Steuersenkungen für Unternehmen und Vermögensbesitzer, Erbschaftsteuer.

Den ganzen Beitrag finden Sie hier

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.