Zu Kopf gestiegen

Velten Schäfer über den Zerfallsprozess bei den Dresdner Spaziergängern

  • Lesedauer: 2 Min.
Rechts von der CDU, aber auch nicht direkt AfD, nicht Legida, nicht mehr Pegida, aber auch keine Konkurrenz dazu - was will jene Gruppe, für die nun auch Ex-Pegida-Aushängeschild Kathrin Oertel gesprochen hat?

Rechts von der CDU, aber auch nicht direkt AfD, nicht Legida, nicht mehr Pegida, aber auch keine Konkurrenz dazu - was will jene Gruppe, für die nun auch Ex-Pegida-Aushängeschild Kathrin Oertel gesprochen hat?

Um »Asyl« und »Zuwanderung« soll es gehen, angeblich Tabuthemen, obwohl sich das halbe Land darüber den Mund zerreißt; konkret genannt wird ansonsten nur »Bürgerbeteiligung«: Die Ex-Gidisten fühlen sich anscheinend als »schweigende Mehrheit«. Vielleicht ist daran, horribile dictu, zumindest mancherorts auch etwas Wahres, wobei ein Durchzählen ergäbe, dass zuletzt mehr Menschen gegen als für »Gida« auf die Straße gegangen sind.

Ganz offensichtlich aber ist Oertel und Co. die unglaubliche Aufmerksamkeit zu Kopf gestiegen, die der angeblich allseits geschnittenen »Bewegung« seit Wochen entgegengebracht wird. Geht es nun darum, dieses Kapital zu nutzen? Es ist schon auffällig, dass sich der Pegida-Bruch am Tag nach einem diskreten Treffen zwischen Oertel und Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) vollzog - und dass es seit vergangener Woche die ausgetretene Fünfergruppe jeweils einzeln vor die Mikrofone zieht.

Von Oertel und anderen wird man noch hören, so viel scheint sicher. Vielleicht bei der Sachsen-Union, die sich für wenig zu schade ist. Oder vielleicht doch bei der AfD, obwohl deren Chef Bernd Lucke gerade abgewunken hat.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.