Deutschland erreicht 2014 Exportrekord

Produkte im Wert von 1133,6 Milliarden Euro wurden ausgeführt

  • Lesedauer: 2 Min.
2014 wurden aus Deutschland so viele Produkte wie noch nie ausgeführt teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Insgesamt konnte eine Plus von 3,7 Prozent zum Vorjahr erreicht werden.

Wiesbaden. Trotz der Krise in Russland und der Ukraine haben die Betriebe 2014 so viele Waren in alle Welt geliefert wie noch nie zuvor. Insgesamt wurden Produkte im Wert von 1133,6 Milliarden Euro ausgeführt und damit 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

Die Einfuhren erreichten 916,5 Milliarden Euro und lagen damit 2,0 Prozent höher als 2013. »Die Exporte und Importe übertrafen im Jahr 2014 die bisherigen Höchstwerte vom Jahr 2012. Damals wurden Waren im Wert von 1 095,8 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 905,9 Milliarden Euro importiert«, berichteten die Statistiker.

Die Zahlen zeigen: Die deutsche Industrie hat der Russland-Ukraine-Krise getrotzt. Denn wie Eckhard Cordes, Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, kürzlich betonte, sind die Ausfuhren nach Russland 2014 angesichts der politischen Konfrontation um knapp 20 Prozent gesunken.

Besonders stark wuchs der Außenhandel mit Ländern aus der Europäischen Union, die wie Großbritannien oder Polen nicht der Eurozone angehören. Die Exporte dorthin kletterten um satte 10,2 Prozent auf 243,1 Milliarden Euro, die Einfuhren um 6,6 Prozent auf 188,5 Milliarden Euro.

Nach einem Minus im Vorjahr lieferten die deutschen Betriebe 2014 auch wieder mehr Produkte in die Partnerländer der Eurozone: Die Exporte stiegen auf 414,2 Milliarden Euro (+ 2,7 Prozent), die Einfuhren auf 411,4 Milliarden Euro (+ 2,3 Prozent).

In sogenannte Drittländer außerhalb der EU wurden 2014 Waren im Wert von 476,2 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 316,6 Milliarden Euro aus diesen Ländern importiert. Gegenüber dem Jahr 2013 nahmen die Exporte in die Drittländer um 1,5 Prozent zu, während die Importe um 0,9 Prozent sanken.

Somit ist die Entwicklung des Handels mit Ländern in Übersee auch hauptverantwortlich für den höchsten deutschen Ausfuhrüberschuss der Geschichte: Mit 217 Milliarden Euro lag der Überschuss der Ausfuhren über die Einfuhren so hoch wie noch nie. Der bisherige Rekordwert von 2007 hatte bei 195,3 Milliarden Euro gelegen.

Auch im Dezember präsentierte sich der Außenhandel robust. Wie das Bundesamt mitteilte, lagen die Ausfuhren mit 90,1 Milliarden Euro ein Zehntel höher als im Dezember 2013, die Einfuhren stiegen um 4,0 Prozent auf 71,1 Milliarden Euro. Das deute daraufhin, dass der Außenhandel im Schlussquartal einen positiven Wachstumsbeitrag geliefert haben dürfte, heißt es in einer Analyse der BayernLB.

Auch 2015 dürften die Zahlen hoch bleiben. Der Außenhandelsverband BGA hatte Ende Dezember ein Plus von 4 Prozent vorhergesagt und dies mit einem leichten Anziehen der weltweiten Konjunktur begründet. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.