Weiterungen des Weißbuches

René Heilig rät, die Aufforderung zur breiten Debatte anzunehmen

  • Lesedauer: 1 Min.

In Berlin begann am Dienstag die Debatte um Deutschlands Rolle in der Welt. Ein neues Weißbuch soll entstehen. Das heißt nicht so, weil es weiße Westen garantiert. Die sind dem deutschen Leib wahrlich noch immer nicht angemessen. Schon deshalb ergibt sich die Frage, warum abermals das Verteidigungsministerium mit dem Zusammenschreiben grundlegender Positionen beauftragt wurde. Die Regierung hätte die Querschnittsaufgabe betonen und verschiedene Ressorts verpflichten sollen. Denn: Das Problem Sicherheit ist hochkomplex. Schon die traditionelle Unterscheidung zwischen äußerer und innerer fällt schwer. Hunger, Klima, Bildung, Kommunikation verlangen andere Antworten als die, die man vom Militär erwarten darf.

Immerhin, von der Leyen hat ja zu einer breiten, intensiven, eineinhalbjährigen Debatte aufgefordert. Sie lud nicht nur Parteien, Politiker, Wissenschaftler sondern alle Bürger dazu ein. Ein demokratisches Angebot. Klar kann man abwinken und vermuten, dass die Worte verschiedener gesellschaftlicher Gruppen im Strategiedokument deutscher Politik unterschiedliches Gewicht haben werden. Doch allein die öffentliche Beschäftigung mit aufgeworfenen und weiteren Fragen, die Suche nach adäquaten Antworten und Streit können dazu beitragen, eigene Ziele klarer zu benennen, Mitstreiter zu finden. Das zeichnete die Friedensbewegung einst aus.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.