So wenig Verkehrstote wie noch nie
Auf den Brandenburger Straßen sind im vergangenen Jahr so wenig Menschen bei Verkehrsunfällen getötet worden wie nie zuvor. Es starben laut Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) 139 Personen - 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Deutschlandtrend sei dagegen ein Anstieg von einem Prozent, sagte Schröter am Freitag, als er die Verkehrsunfallbilanz 2014 präsentierte.
Ursache der guten Nachricht aus Brandenburg sind laut Schröter bessere Straßen, umsichtigeres Fahrverhalten, ein hoher Sicherheitsstandard der Fahrzeuge, scharfe Kontrollen und eine verbesserte medizinische Unfallhilfe. Warum das im übrigen Deutschland nichts nutzte, konnte sich der Minister nicht erklären. »Da ist auch dieses Quäntchen Glück dabei«, meinte er.
Zu DDR-Zeiten gab es auf brandenburgischem Territorium im Jahresdurchschnitt 220 Verkehrstote. Diese Zahl schnellte 1991 auf fast 1000 hoch, um danach sukzessive abzusinken. Rund 20 Jahre nach der Wende wurden die DDR-Werte wieder erreicht, seither sogar unterboten.
Allerdings stieg 2014 die Zahl der Verletzten um 4,4 Prozent auf 10 739. Bundesweit war bei den Verletzten ein Plus von 4,0 Prozent zu verzeichnen. Mit 440 Verletzten auf 100 000 Einwohner steht Brandenburg im Vergleich der Bundesländer mit am besten da. Das war in den Vorjahren auch stets so gewesen. Mit 57 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner lag Brandenburg aber nur unwesentlich besser als die Schlusslichter Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Schröter hob hervor, dass die Zahl der Verkehrsunfälle erstmals seit Beginn der 1990er Jahre unter die Marke von 80 000 sank. Dennoch ereignete sich 2014 auf märkischen Straßen statistisch alle sieben Minuten ein Verkehrsunfall. Alle 49 Minuten wurde dabei eine Person verletzt, und nahezu jeden dritten Tag war ein Verkehrstoter zu beklagen.
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