Flüchtlinge in Wohnungen von Abgeordneten?
Erfurt erwägt Unterbringung in Parlamentarier-Gebäude
Erfurt. Nach dem Willen der Erfurter Stadtverwaltung sollen in die Wohnungen der Thüringer Landtagsabgeordneten künftig möglicherweise Flüchtlinge einziehen. Dazu müssten die Parlamentarier ihre Zimmer im Haus der Abgeordneten räumen. Der städtische Dezernent Alexander Hilge bestätigte eine entsprechende Berichterstattung der »Thüringer Allgemeinen«: »Wir werden die Landtagsverwaltung fragen, ob man übergangsweise eine Lösung finden kann«. Hintergrund sind die stark steigenden Flüchtlingszahlen im Land: Knapp jeder zehnte Asylbewerber muss in Erfurt untergebracht werden - in der Landeshauptstadt herrscht eine angespannte Wohnungslage. Die Apartments werden von Abgeordneten, die keinen Wohnsitz in Erfurt haben, zum Beispiel in den Tagen der Plenarsitzungen genutzt. »Man muss alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und prüfen, um Flüchtlingen zu helfen«, sagte eine Sprecherin der Linksfraktion zu dem Vorschlag. Die Fraktionen von SPD und Grünen betonten, sie verschlössen sich einer solchen Lösung nicht. Unklar ist, ob das Gebäude tatsächlich geeignet ist. So haben die Apartments nach Angaben des Landtages beispielsweise keine Küchen. dpa/nd
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