Verdächtiger im Mordfall Nemzow erklärt sich schuldig

Vier weitere Verdächtige noch in Untersuchungshaft

  • Lesedauer: 2 Min.
Mordfall des des Kremlkritikers Boris Nemzow kommt es anscheinend schnell zu ersten Ergebnissen. So soll einer der fünf Verdächtigen bereits seine Schuld bekannt haben. Die russischen Behörden vermuten Islamisten hinter Tat.

Moskau. Einer der Verdächtigen im Mordfall des Kremlkritikers Boris Nemzow hat die Beteiligung an der Tat gestanden. Das sagte die Moskauer Richterin Natalja Muschnikowa am Sonntag russischen Agenturen zufolge.

In den Mordermittlungen zum Fall des Kremlkritikers Boris Nemzow hat die russische Polizei insgesamt fünf Verdächtige festgenommen. Das teile der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Details waren zunächst nicht bekannt. Ein Moskauer Gericht sollte über eine Untersuchungshaft der Verdächtigen entscheiden. Dies solle spätestens in dieser Woche geschehen, hieß es Berichten zufolge. Nemzow war am 27. Februar von einem Unbekannten in Sichtweite des Kremls erschossen worden.

Zuletzt hatten die Sicherheitsbehörden von drei Festnahmen berichtet. Bei den Verdächtigen handelt es sich demnach um Männer aus dem islamisch geprägten russischen Nordkaukasus. In der Unruheregion kommt es immer wieder zu Anschlägen von Extremisten. Eine der Theorien der Behörden zum Motiv für den Nemzow-Mord ist ein islamisch-extremistischer Hintergrund, weil der Oppositionspolitiker Drohungen aus diesem Milieu erhalten haben soll.

Die Verdächtigen seien in der Teilrepublik Inguschetien festgenommen worden, hieß es. Zwei von ihnen sollen Geschwister sein. Einige der Männer sollen für staatliche oder private Sicherheitskräfte gearbeitet haben.

In der Nordkaukasusrepublik Tschetschenien soll sich zudem ein mutmaßlicher Verdächtiger selbst getötet haben. Der Mann habe eine Granate gezündet, als die Sicherheitskräfte ihn in der Hauptstadt Grosny in der Nacht zum Sonntag festnehmen wollten, berichtete die Agentur Interfax unter Berufung auf Ermittlerkreise. Eine unabhängige Bestätigung lag zunächst nicht vor. Agenturen/nd

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