Kritik an Beratermission in der Ukraine

Ukrainischer Abgeordneter: Europäische Politiker ließen sich missbrauchen, »um dubiose Oligarchen reinzuwaschen«

  • Lesedauer: 1 Min.
Ex-SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gehört einem Beraterkreis an, der aus acht europäischen Politikern besteht. Finanziert werden soll der Kreis von dem in Wien lebenden ukrainischen Oligarchen Dmitro Firtasch.

Berlin. Die geplante Beratungsmission des früheren SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück für die Ukraine stößt dort offenbar auf Skepsis. »Diese Agentur ist von einem dubiosen Oligarchen, Herrn Firtasch, gegründet worden. Und europäische Politiker sind in diesem Projekt nur Feigenblätter«, zitierte das Düsseldorfer »Handelsblatt« am Montag den ukrainischen Parlamentsabgeordneten Hrihori Nemyria. Die Oligarchen seien weiterhin die Hauptprofiteure des ukrainischen Systems und europäische Politiker ließen sich missbrauchen, »um dubiose Oligarchen reinzuwaschen«.

»Ich bin dagegen, dass das Modernisierungsprogramm der Ukraine von diesen Menschen geschrieben wird«, sagte auch die Parlamentsabgeordnete Switlana Salischuk mit Blick auf die geplante Beratungsagentur. Sie gehört wie Nemyria dem ukrainischen Regierungslager an. Sie machte die Oligarchen für die verheerende wirtschaftliche Lage in der Ukraine verantwortlich.

Steinbrück soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge einem neuen Beraterkreis aus acht europäischen Politikern angehören, der unter anderem von dem in Wien lebenden ukrainischen Oligarchen Dmitro Firtasch finanziert werden soll. Dieser galt als Unterstützer des früheren, prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, tritt inzwischen aber als Reformer auf. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -