Ausweitung der Warnstreiks im öffentlichen Dienst geplant
Ab Mittwoch soll an jeweils unterschiedlichen Tagen in acht Bundesländern gestreikt werden
Berlin. Vor der nächsten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi eine Ausweitung der Warnstreiks angekündigt. In allen Bundesländern seien nun Mitarbeiter von Straßenmeistereien, Küstenschutz, Unikliniken, Universitäten, Statistikämtern und anderen Bereichen der Landesverwaltung zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, teilte Verdi am Montag mit. Auch die angestellten Lehrer streiken in dieser Woche wieder.
Verdi-Chef Frank Bsirske warf der Unternehmerseite vor, einerseits kein Angebot vorzulegen und andererseits bei der betrieblichen Altersversorgung aus dem bisherigen System aussteigen zu wollen und so perspektivisch die Renten um bis zu 20 Prozent kürzen zu wollen. »Insofern dürfen sich die Länder nicht wundern, wenn es jetzt zu einer Eskalation kommt«, erklärte Bsirske.
Die Gewerkschaft kündigte regionale Schwerpunkte für die Streiks an. Am Mittwoch seien unter anderem Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin betroffen, am Donnerstag Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Am Freitag schließlich gebe es landesweit in Baden-Württemberg Warnstreiks. Zentrale Kundgebungen finden dabei jeweils in den Landeshauptstädten statt.
Die Tarifverhandlungen sollen am Montag und Dienstag nächster Woche in dritter Runde in Potsdam fortgesetzt werden. Verdi fordert eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich. Angestellte Lehrkräfte sollen einen Tarifvertrag bekommen.
Die Lehrergewerkschaft GEW hatte bereits in der vergangenen Woche neue Warnstreiks angekündigt. In acht Bundesländern wollen am Mittwoch bei den Ländern angestellte Lehrkräfte ganztägig die Arbeit niederlegen. In Berlin etwa sind die angestellten Erzieher und Lehrkräfte an allen staatlichen Schulen und Kitas zum Streik aufgerufen.
Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hessen gibt es Mittwoch Warnstreiks der angestellten Lehrer. In Nordrhein-Westfalen, Bremen und Baden-Württemberg gibt es am Donnerstag neue Warnstreiks, in Baden-Württemberg am Freitag. AFP/nd
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