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Sprache des Hasses

Wolfgang Hübner zum medialen Ton gegenüber Griechenland

  • Lesedauer: 1 Min.

Beim schnöseligen Umgang mit den Griechen und ihrer Regierung liefern sich deutsche Politiker und deutsche Medien ein hartes Rennen. Wobei die Medien gerade knapp vorn liegen - was angesichts des Auftretens von Minister Schäuble eine Leistung ist. Jedenfalls gibt es, nachdem die »Bild«-Zeitung neulich »die gierigen Griechen« zum Abschuss freigegeben hat, nun offenbar keinerlei Hemmschwellen mehr.

»Griechenlands Rabauken« (die »Welt« meint damit die Tsipras-Regierung) verhalten sich »unverschämt« - so empfindet der FAZ-Kommentator die Ankündigung, deutsches Eigentum in Athen zu pfänden, wenn Deutschland keine Reparationszahlungen für Verbrechen und Verwüstungen im Zweiten Weltkrieg leistet. Dieses Thema wird von der Bundesregierung und vielen Medien als Spinnerei, als Frechheit abgetan, garniert meist mit einem moralischen Pflichtseufzer. Die »FAZ« entblödet sich nicht, Griechenland einen sozusagen mäßigenden Blick nach Osteuropa zu empfehlen: »Welche Ansprüche hätten eigentlich die Kriegsopfer dort?«

Das ist allerdings eine Frage, über die nicht die griechische, sondern die deutsche Regierung nachzudenken hätte. Die erhält indessen von der »Welt«, dem quasi-seriösen Feigenblatt des Springer-Konzerns, den Tagesbefehl: »Athen darf nicht als Sieger vom Platz gehen.« So klingt die kalte Sprache des Hasses, die sich bei diplomatischen Floskeln nicht mehr aufhält. Der deutsche Großkotz zeigt sich völlig ungeniert.

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