Tausende Lehrer zu Protesten in Leipzig erwartet
Bundesweite Warnstreiks und Proteste vor weiteren Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
Leipzig. Tausende Lehrer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden an diesem Dienstag zu einer Protestkundgebung in Leipzig erwartet. Der Warnstreik in den drei Ländern ist der Auftakt einer bundesweiten Welle, mit der die Gewerkschaften Druck auf die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder machen wollen.
»Ich rechne mit einer Teilnehmerzahl deutlich im fünfstelligen Bereich«, sagte der Vorsitzende des Sächsischen Lehrerverbandes, Jens Weichelt, am Montag. Die Lehrer aller Schulformen - von der Grund- bis zur Berufsschule - sind zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Sie wollen mit Bussen zur Kundgebung nach Leipzig fahren. Allein beim Lehrerverband seien 70 Busse angemeldet worden.
Nach Weichelts Schätzung werden drei Viertel aller 1350 öffentlichen Schulen in Sachsen von dem Warnstreik betroffen sein. Das bedeute allerdings nicht, dass alle Schulen komplett geschlossen seien. Insbesondere in den Grundschulen werde eine Notbetreuung organisiert. Trotzdem ist landesweit mit Unterrichtsausfall in erheblichem Umfang zu rechnen.
Unter anderem auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland komtm es diesen Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik. In einer Reihe von Schulen werde der Unterricht beeinträchtigt sein, erklärte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Montag. Verdi, der Beamtenbund dbb, die GEW und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisieren, dass die Tarifgemeinschaft deutscher Länder kein Angebot für mehr Entgelt vorgelegt habe.
Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gehen am kommenden Samstag in Potsdam in die vierte Runde. »Wir hoffen auf ein Angebot der Arbeitgeber«, sagte Weichelt. Die Gewerkschaften fordern unter anderem 5,5 Prozent mehr Lohn, 100 Euro mehr Lohn für Azubis im öffentlichen Dienst und speziell für die Lehrer eine tarifliche Eingruppierung. Zudem dürfe es keine Kürzungen bei der geplanten Neuregelung der betrieblichen Altersvorsorge der Pädagogen geben. dpa/nd
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