Lehrer erneut im Warnstreik

Ganztägige Aktionen der Gewerkschaft Ver.di in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen / Zentrale Kundgebung in Leipzig

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Berlin. Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes wollen an diesem Dienstag Tausende Lehrer in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in einen ganztägigen Warnstreik treten. Die Warnstreiks im Südosten sind der Auftakt einer bundesweiten Welle in dieser Woche, mit der die Gewerkschaften Druck auf die Tarifverhandlungen machen wollen. Die nächste Verhandlungsrunde ist an diesem Samstag in Potsdam geplant. Die Gewerkschaften fordern 5,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 175 Euro mehr. Auszubildende sollen unbefristet übernommen werden, die Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich steigen, der Urlaub für Azubis von 26 auf 30 Tage verlängert werden. Außerdem verlangt ver.di den tarifvertraglichen Ausschluss sachgrundloser Befristungen.

Am Mittag treffen sich die Lehrer und andere Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder zu einer zentralen Protestkundgebung auf dem Leipziger Augustusplatz. Die Eltern schulpflichtiger Kinder müssen sich vielerorts auf Unterrichtsausfall einstellen.

Die dritte Tarifrunde für den öffentlichen Dienst war in der vergangenen Woche ergebnislos zu Ende gegangen. »Die Arbeitgeber haben erneut kein Angebot vorgelegt. Jetzt müssen die Beschäftigten mit neuen Warnstreiks noch einmal ein kräftiges Signal setzen, was ihnen eine spürbare Lohnerhöhung und die Sicherung ihrer betrieblichen Altersversorgung wert sind«, hatte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske erklärt. So habe es bei der Forderung nach einer tariflichen Eingruppierung der angestellten Lehrerinnen und Lehrer »noch deutliche Differenzen« gegeben, hieß es bei der Gewerkschaft. »Der bisherige Arbeitgeber-Vorschlag würde die Gehaltsunterschiede zwischen angestellten und beamteten Lehrkräften fortschreiben, notwendig ist aus Sicht der Gewerkschaften aber ein Einstieg in die Angleichung der Bezahlung gleichwertiger Tätigkeiten.«

Belastet würden die Verhandlungen aber vor allem durch den von den Ländern angestrebten Systemwechsel in der betrieblichen Altersversorgung. »Wir tragen gemeinsam Verantwortung dafür, die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung auch bei steigender Lebenserwartung zu sichern. Dazu müssen wir Lösungen finden, mit denen die Beschäftigten nicht überfordert werden. Eingriffe ins Leistungsrecht, also eine Kürzung der Betriebsrenten, wie sie die Arbeitgeber wollen, lehnen wir entschieden ab«, betonte Bsirske. Vereinbart wurde, die Verhandlungen in einer vierten Runde am 28. März fortzusetzen. Agenturen/nd

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