Die Falkland-Strategie

Olaf Standke über den Wahlkampf in Großbritannien

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Als sich David Cameron vor einigen Wochen weigerte, gegen seinen Herausforderer Ed Miliband in einem direkten Rededuell im Fernsehen anzutreten, gab es in Großbritannien viel Kritik bis hin zum Vorwurf der Feigheit. Ganz schlechtes Image. Und auch seine Ankündigung, selbst im Falle eines Sieges nicht mehr für eine dritte Amtszeit zur Verfügung zu stehen, brachte seine Wahlkampf-Strategen in Erklärungsnot. Da überraschte der Verteidigungsminister mit der Botschaft, Argentinien bedrohe die zwischen beiden Staaten umstrittenen Falklandinseln, weshalb man dort weitere Hubschrauber stationieren müsse. Ein Schelm, wer da Zusammenhänge denkt?

Schon Margaret Thatcher organisierte sich mit einem Falkland-Krieg innenpolitischen Rückenwind. Warum also nicht 33 Jahre später erneut mit Kriegsrhetorik punkten, wenn es sonst nicht gut läuft, mag sich der Tory-Chef gedacht haben. Denn eine eigene absolute Mehrheit liegt so fern wie die Inselgruppe im Südatlantik. Jüngsten Umfragen zufolge liefern sich Konservative und Labour sechs Wochen vor dem Urnengang ein offenes Kopf-an-Kopf-Rennen. Und da der bisherige liberaldemokratische Koalitionspartner auch schwächelt und die auf Platz drei erwartete schottische Unabhängigkeitspartei SNP eine mögliche Minderheitsregierung der Torries keinesfalls unterstützen will, könnte Cameron sogar bei einem Wahlsieg dumm dastehen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.