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Hacker-Angriff auf belgische Zeitung »Le Soir«

Offenbar keine Verbindung zu Attacke auf TV5

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel. Auf die Website von »Le Soir«, eine der größten französischsprachigen Zeitungen in Belgien, ist eine Cyber-Attacke verübt worden. Zeitungschef Didier Hamann teilte am Sonntagabend mit, die Herkunft des Angriffs werde noch geprüft, bislang gebe es keinen konkreten Hinweis auf einen Zusammenhang mit dem Hacker-Angriff auf die französische Sendergruppe TV5Monde. Nach stundenlangem Ausfall waren die Internetseiten von »Le Soir« am frühen Montag wieder verfügbar.

»Le Soir« werde regelmäßig von Hackern angegriffen, die Attacken würden dann aber schnell gestoppt, erklärte Hamann über den Kurznachrichtendienst Twitter. »Aber dieses Mal hat die Firewall nicht wie üblich funktioniert.« Laut Hamann gab es keinen konkreten Hinweis darauf, dass dieser Angriff mit den islamistischen Hacker-Angriffen auf die französische Sendergruppe TV5Monde und die Regierungs-Website der Wallonie zusammenhänge.

»Wir versuchen, den Ursprung der Attacke festzustellen«, sagte der Zeitungschef der belgischen Nachrichtenagentur Belga. Um ein Übergreifen der Cyber-Attacke zu verhindern, habe »Le Soir« seine Internetseiten deaktiviert. Das interne Computersystem habe aber wiederhergestellt werden können. Die Zeitung werde am Montag wie gewohnt erscheinen, versicherte Hamann via Twitter.

Seine Zeitung gehört zur Rossel-Gruppe, die mehrere Zeitungen herausgibt. Belga berichtete, der Hacker-Angriff habe sich gegen alle Internetseiten der Unternehmensgruppe gerichtet. Nach mehrstündigem Ausfall seien sie nun wieder verfügbar.

In der Nacht zum Donnerstag hatte ein großangelegter Hackerangriff den Sendebetrieb und die Internetseiten von TV5Monde stundenlang lahm gelegt. Zu dem Angriff auf die in aller Welt sendende TV-Gruppe bekannte sich die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat. Am Freitag griffen Hacker, die sich als tunesische Islamisten ausgaben, die Website der wallonischen Regierung an.

Die Gruppe namens Fallaga Team platzierte ein Propaganda-Video auf der Website, das mit dem Aufruf endete: »Zieht Eure Köpfe aus dem Sand, kämpft gegen Eure Führung, schließt Euch dem Widerstand an.« Presseberichten zufolge hatte das Fallaga Team kurz nach den islamistischen Anschlägen in Paris, bei denen im Januar 17 Menschen getötet worden waren, mehrere Hackerangriffe auf französische Einrichtungen verübt.

Belgien beteiligt sich an dem US-geführten Einsatz gegen IS im Irak und in Syrien. Im Februar kündigte Brüssel an, zusätzlich etwa 35 Armee-Ausbilder in den Irak zu schicken, um den Kampf gegen IS zu unterstützen. afp/nd

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