Pegida verpestet weiter die Luft
Markus Drescher über Rassisten, die nicht verschwinden
Zum montäglichen Rassisten-Treffen in Dresden sind trotz prominenter Unterstützung aus Holland weniger Menschen gekommen, als von den Pegida-Organisatoren erwartet. So weit, so nicht ganz schlecht. Ein Grund zur Freude sind reine Zahlen aber nicht. Zum einen, weil die angekündigten 30 000 mehr selbstdarstellerische Großmannssucht als realistische Einschätzung waren. Und zum anderen, weil sich absolut nichts geändert hat. Wenn etwa Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) meint, dass »die Luft bei Pegida allmählich raus« sei und gleichzeitig bekräftigt, dass es weiterhin Gesprächsangebote an Pegida-Demonstranten gebe, dann wird deutlich: Sinkende Teilnehmerzahlen führen nicht dazu, dass die Pegida-Bewegung nicht weiterhin mit ihrem Rassismus die Luft verpestet.
Wenn Pegida von der Straße verschwindet, heißt das für die meisten PolitikerInnen nur, dass sie nicht mehr besorgt sein müssen um den Ruf Deutschlands, um anschließend nichts zu tun und/oder ungerührt weiter die eigene rassistische Politik fortzusetzen. Sie können dann einfach wieder nur nichts tun. Während wenig beachtet Asylheime brennen - besorgte Flüchtlinge sind schließlich keine besorgten Bürger - und der Hass, der durch Pegida und die Pegida-Versteher den dünnen Hemmungsfirnis des Alltagsrassisten durchbrochen hat, sich nun ungehemmt Bahn bricht.
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