Heimatschusstauglich
Uwe Kalbe zum Lamentieren über eine angeblich hilflose Bundeswehr
Das G 36 ist zum Inbegriff der Hilflosigkeit der Soldaten an der Auslandsfront geworden. Selbst wer sich - etwa in der Linkspartei - gegen militärische Auslandseinsätze der Bundeswehr ausspricht, meint zuweilen, dass doch immerhin ihr Standardgewehr in Ordnung sein müsse, schon, um den Soldaten zur Selbstverteidigung zu dienen. Zwar leistet das G 36 zuweilen offenbar auch effiziente Dienste - so sollen etwa im letzten Herbst im mexikanischen Bundesstaat Guerrero die Heckler-und-Koch-Waffen zum Einsatz gekommen sein, als 42 Studenten von kriminellen Paramilitärs ermordet wurden. Und die kurdischen Peschmerga sollen des Lobes voll sein über die Waffe. Der waffentechnischen Überlegenheit des deutschen Soldaten dient solch halbprofessionelle Begeisterung freilich nicht.
Offenkundig trifft das Argument zu, dass Waffen mal Verbrechern dienen, mal Verbrechen erschweren können. Gutes bewirken sie allerdings nie, so treffsicher sie auch seien. Und dass die Bundeswehr zur Selbstverteidigung ins Ausland reisen müsse, kann nur jemand behaupten, der meint, dass die Sicherheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt wird. Wer dies nicht tut, kann eigentlich nicht anders, als das G 36 gut zu finden, so wie es ist. Ohne Einschränkung tauglich bei Einsätzen zur Verteidigung dort, wo die Bundeswehr hingehört. In Deutschland.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.